HINTERGRUND

Riveristalsperre: Täglich Kontrollen Die Riveristalsperre existiere seit fast 50 Jahren, und es habe in dieser Zeit noch keinen ernsthaften Vorfall von Gewässerverunreinigung gegeben, sagt Christian Girndt, Betriebsleiter Gas- und Wasserwerke bei den Stadtwerken Trier (SWT).

In den 80er-Jahren, erinnert er sich, musste einmal Erdreich abgetragen werden, als während einer Rallye die Ölwanne eines Fahrzeugs aufriss und fünf Liter Öl ausliefen. "Das war im Wasserschutzgebiet, aber noch weit von der Talsperre entfernt." Laut Girndt kann das 22 Quadratkilometer große Einzugsgebiet der Talsperre nicht vollkommen abgeschottet werden. Schließlich sei es ja kein Bollwerk, sondern ein Naherholungsgebiet. In den verschiedenen Wasserschutzzonen gelten Auflagen - je näher am Wasser, desto strenger sind sie. Das Wasserreservoir ist eingezäunt. Nach Auskunft des SWT-Betriebsleiters werden täglich Kontrollgänge und Kontrollfahrten mit dem Boot unternommen. Der Talsperren-Wärter habe seinen Wohnsitz vor Ort und könne die sensiblen Bereiche wie den Schieberschacht und den Damm einsehen. Außerdem werde das Wasser täglich chemisch und bakteriologisch kontrolliert - vor, während und nach der Aufbereitung. Die Riveristalsperre mit ihren rund fünf Millionen Kubikmetern Wasser versorgt rund 80 000 bis 100 000 Menschen, hauptsächlich in der Stadt Trier. Zurzeit wird der Wasserstand nach Auskunft von Christian Girndt bewusst niedrig gehalten, um Platz für die wasserreicheren Wintermonate zu schaffen. In der Nordeifel gibt es neun Talsperren, davon sind drei Trinkwasserreservoirs. Ein Giftanschlag wie auf die Wasserversorgung am Bodensee ist nach Einschätzung von Fachleuten nicht ausgeschlossen. "Die Talsperren sind rundherum touristisch genutzt", sagt der Gewässerrereferent beim Wasserverband Eifel-Rur, Robert Steegmanns. Wanderwege führten zum Teil bis auf zwei Meter am Wasser vorbei. Nicht jeden, der direkt zum Ufer gehe, könne man überprüfen. Nach den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001 sei der Objektschutz an den Talsperren bereits intensiviert worden, so Steegmanns. (alf/dpa)

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