KOLUMNE

Das Leben ist schön. Das ist nicht nur ein einfacher Satz, wie Sie vielleicht vermuten werden - nein, es ist eine ganze Philosophie. Zur Erheiterung möchten wir an dieser Stelle mal wieder eine Polizeimeldung aufgreifen.

Sie erschien diese Woche in einer Luxemburger Tageszeitung. Hier die Meldung: "Da die Beamten der Polizei die Gefahr sahen, dass der Mann in seinem betrunkenen Zustand in die Straße fällen oder auch weitere Passanten belästigen könnte, wurde seitens eines Arztes ein Haftfähigkeitsattest ausgestellt." Marcel Reich-Ranicki, der berühmteste aller berühmten "Literaturkritticker", würde jetzt orakeln: "Hmmm, wass will uns derrr Auttorrr damit ssagen?" Huaahaa! Ich bin einfach nur begeistert von dieser wunderschönen Nachricht. Sowas darf man nicht deuten, sowas hat doch Kunstcharakter. Aber nicht, dass Sie jetzt denken, das gäbe es nur in Luxemburg - das gibt es natürlich auch in deutschen Landen in den allerschönsten Auswüchsen. S Das Handtuch geworfen hat diese Woche die langjährige Generalsekretärin des Seniorenvereins Amiperas. Nach monatelangem Gezerre in der Öffentlichkeit, Vorwürfen von Misswirtschaft, persönlicher Bereicherung und anderen ähnlich unfeinen Dingen zog die Dame die Konsequenzen und erklärte, dass sie sich nicht länger mit Dreck bewerfen lassen wolle. Da würde ich mich auch nicht freuen, denn dabei wird man ja ganz schmutzig. Igitt. Es ist soweit. Die Entwicklung schreitet an Luxemburg nicht vorbei. Die Hauptstadt hat jetzt ein Parkleitsystem. Sage und schreibe 17 610 Parkplätze warten auf Autos, deren Fahrer sich an 300 (!) Hinweisschildern orientieren dürfen. Mit Sicherheit eine sehr löbliche Einrichtung, dieses Parkleitsystem. Denn Trierer, die den Besuch in Luxemburg nutzen, um Gästen von auswärts ihre Ortskenntnisse in der "Staad" zu präsentieren, verfahren sich meist königlich in den vielen Einbahnstraßen. Das wird jetzt anders, denn mit dem tollen System wird endlich der (Straßen-)verkehr in der Innenstadt entlastet. So ist es doch, oder? Und als unbedarfter Wildparker bekommt man nun an allen Ecken und Enden den Weg ins Parkhaus gewiesen. Wie in Trier. Doch dort sind die Parkhäuser selten richtig voll. Außer am Wochenende: Da strömen die Luxemburger ins Oberzentrum an der Mosel zum Shopping. Umgekehrt werden Trierer und andere Ausländer sicherlich das Parkleitsystem in Luxemburg zu schätzen wissen. Schließlich kann einmal Falschparken schon fast 50 Euro kosten. In der Moselmetropole ist das längst nicht so teuer. Vielleicht werden deshalb die Parkgaragen so wenig genutzt? S Und denken Sie dran: Niemals in betrunkenem Zustand in die Straße fällen. Sonst muss seitens eines Polizisten noch ein Haftfähigkeitsattest verarztet werden oder so ähnlich. Arne Langner

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