"Kandidatur ist reine Notwehr"

MAINZ. Die Freien Wähler kandidieren zum zweiten Mal für den Landtag und sagen dem "Parteienfilz" den Kampf an. "Mehr als fünf Prozent" ist ihr Ziel, wie Spitzenkandidat Heinz Saueressig dem TV erläuterte.

Warum wollen die Freien Wähler als Kommunalpolitiker in den Landtag?Saueressig: Das ist ein Akt reiner kommunaler Notwehr. Kommunen und Selbstverwaltung sind zur Beute der Politik geworden. Dagegen werden wir uns im Landtag wehren. Wir brauchen die Selbstverwaltung und mehr Selbstverantwortung. Was sind Ihre zentralen Anliegen?Saueressig: Wir wollen einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern. Der Wettlauf um Subventionen hat zu einem nicht mehr hinnehmbaren Umgang mit dem Geld des Bürgers geführt. Dabei spielt der Parteienfilz eine enorme Rolle. Den gilt es aufzubrechen. Mit wem wollen Sie im Landtag kooperieren, wenn Sie gegen den Parteienfilz zu Felde ziehen?Saueressig: Wir können mit allen zusammenarbeiten, die vernünftig mit Steuergeldern und Kommunen umgehen wollen. Natürlich brauchen wir den Landtag und Verantwortung, um politisch handeln zu können. Für eine Regierungsbeteiligung, mit welcher Partei auch immer, sind wir offen. 2001 erreichte die FWG im ersten Anlauf 2,5 Prozent. Mit wie viel rechnen Sie dieses Mal?Saueressig: Mit mehr als fünf Prozent. Wir hatten 2001 ein achtbares Ergebnis und haben auch bei den Kommunalwahlen 2004 deutlich zugelegt. Außerdem sind wir besser aufgestellt und professioneller als 2001. Und nicht zuletzt geht der Wählertrend weg von den großen Parteien hin zu den kleinen. Erwarten Sie negative Folgen durch den Prozess gegen den Salmtaler Bürgermeister und FWG-Kandidaten Manfred Hower?Saueressig: Für mich gilt im Falle Hower die Unschuldsvermutung. Konkrete Auswirkungen auf die Wahlen sind momentan nicht abzuschätzen. d Mit Heinz Saueressig sprach unser Redakteur Joachim Winkler.

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