Katastrophenfilm weckt Ängste und Neugierde

Der in der Eifel spielende Film "Vulkan" hat bei den Zuschauern Ängste ausgelöst, aber auch Neugierde geweckt. Über Letzteres freuen sich die Leiter der entsprechenden Museen.

Manderscheid/Mendig/Strohn. (mai) Martin Koziol, Leiter des Maarmuseums, wurde nach dem Film "Vulkan", in dem es um einen fiktiven Vulkanausbruch in der Eifel geht, mit ganz konkreten Ängsten konfrontiert. Koziol berichtet: "Eine Familie aus Nordrhein-Westfalen, die in der Region Urlaub gemacht hat, hat mir erzählt, der Opa habe angerufen und gesagt: Ihr müsst nach Hause kommen, bald bricht in der Eifel ein Vulkan aus."

Schwerwiegender sei der Brief eines Bürgers gewesen, den der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid erhalten habe. Koziol: "Der Mann hat geschrieben, dass das alles sehr besorgniserregend sei. Er hat die Verbandsgemeinde aufgefordert, sich um das Thema Vulkanausbruch zu kümmern, Vorsorge zu treffen." Der Bürgermeister habe Koziol daraufhin gebeten, für Aufklärung zu sorgen.

Auch Einheimische und selbst Museumsmitarbeiter habe der Film verunsichert. "Wir wohnen in einem gefährlichen Gebiet", konstatierten die einen. "Was genau bedeutet das alles?", fragten die anderen.

Doch hat der Film "Vulkan" auch Neugierde und Wissensdurst geweckt. Koziol: "Das Maarmuseum war in den Herbstferien mit 1500 Besuchern überraschend stark besucht. Die Leute haben viel nachgefragt und diskutiert." Nach dem ersten Schrecken habe das Interesse an den Hintergründen überwogen. Koziol sieht das als zweifache Chance. Zum einen könnten die Experten das Thema Vulkanismus nun vernünftig erklären. Zum anderen stehe auch die Region nun im Fokus des Interesses.

Auch in anderen Häusern wie dem Vulkanhaus Strohn haben die Besucher verstärkt nachgefragt. Besonders groß war das Interesse im Deutschen Vulkanmuseum in Mendig, in dem auch ein Teil des Films gedreht wurde. Helmut Knoll, Leiter des "Lava-Dome", berichtet: "Wir hatten durch den Film den besten Oktober und Monat aller Zeiten. 8900 Besucher waren da. Wir haben alle Rekorde gebrochen. Das war eine Herausforderung." Auch im November sei das Interesse immer noch groß.

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