"Nicht aufs falsche Pferd gesetzt"

TRIER. Ziel erneut verfehlt: Die Freien Wähler (FWG) schafften wieder nicht den Einzug in den Landtag.

Fünf plus X, das war die Ansage bei den Freien Wählern. Doch wie schon vor fünf Jahren, als sie zum ersten Mal zur Landtagswahl angetreten waren, verfehlten sie auch dieses Mal das Ergebnis mit 2,5 Prozent mehr als deutlich. "Wir haben unser Ziel nicht erreicht", musste FWG-Landesvorsitzender Heinz Saueressig gestern Abend zerknirscht eingestehen. Aber als Verlierer fühle man sich trotzdem nicht. Wenig überrascht zeigte sich Saueressig über das Abschneiden der CDU und der Grünen. Mit dem hohen Ergebnis der SPD habe er allerdings nicht gerechnet. Die Freien setzten darauf, die bei der Kommunalwahl gewonnenen Anhänger auch für die Landtagswahl zu mobilisieren.Die FWG ging damals zusammen mit FDP und Grünen als klarer Gewinner hervor und zog in etliche Rathäuser und Kreisverwaltungen ein. Vor allem die Protestwähler, die den etablierten Parteien und der Politik allgemein einen Denkzettel verpassen wollten, hatte man nun im Auge. Daher hoffte man von dem bei der Bundestagswahl erkennbaren Trend weg von den großen hin zu den kleineren Parteien zu profitieren. Die Rechnung ging nicht auf.

Zwar gab sich die FWG deutlich professioneller als noch vor fünf Jahren, doch vermutlich goutierten die Wähler nicht die doch recht einseitige Konzentration auf das Thema Verwaltungsreform. Die Freien Wähler versuchten sich als Verteidiger der bestehenden kommunalen Strukturen, als eine Art kommunale Notwehr. "Sicherlich kein populäres Thema", aber aufs falsche Pferd habe damit nicht gesetzt. Man werde aller Wahrscheinlichkeit nach bei den Landtagswahlen 2011 trotzdem wieder antreten, sagte Saueressig.

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