Polizei macht Jagd auf Temposünder

Bei Verkehrsunfällen im Bereich des Polizeipräsidiums Trier sind bis Ende Oktober 45 Menschen ums Leben gekommen. Da zu schnelles Fahren eine der Hauptursachen ist, startet das Land die Kampagne "Runter vom Gas".

Mainz. (fcg) Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) und Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), stellten in Mainz die Bausteine der Aktion vor. Nach Auskunft von Hering greift Rheinland-Pfalz "als eines der ersten Bundesländer die Thematik der bundesweiten Kampagne auf und hat dafür eigene Schwerpunkte entwickelt". 30 Unfallschwerpunkte an Bundes- und Landstraßen im Land seien analysiert worden, sagte der Minister. Mit großen, weithin sichtbaren Plakaten, auf denen das Motto "Runter vom Gas" zu sehen ist, sollen Autofahrer auf die besonderen Gefahren an diesen Stellen hingewiesen werden.

Das Verkehrsministerium hat eigens ein Logo entwickelt, das künftig den Briefkopf des Landesbetriebs Mobilität (LBM) zieren soll. Der große Adressatenkreis dieses Landesbetriebs werde bei allen Schreiben auf das Anliegen aufmerksam gemacht. In einem Pilotprojekt sind auf der A6 bei Wattenheim bereits gelbe Warnschilder getestet worden, denen Hering "eine deutlich bessere Signalwirkung auf Autobahn-Baustellen" attestiert. Diese Warnschilder sollen künftig auf weiteren Autobahnen im Land aufgestellt werden. Der Verkehrsminister setzt auch auf technische Hilfsmittel. So sollen kurz vor Tagesbaustellen auf Autobahnen Warnschwellen auf der Fahrbahn angebracht werden. Übermüdete Fahrer würden dadurch wachgerüttelt und daran erinnert, in der Fahrspur zu bleiben. Für die besonders gefährdete Gruppe der Motorradfahrer soll an Leitplanken auf Bundes- und Landstraßen ein Unterfahrschutz installiert werden.

"Wir sind sehr dankbar, dass Rheinland-Pfalz die bundesweite Kampagne mit eigenen Aktionen anreichert", sagte DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner. Das zu schnelle Fahren sei "eine oft unterschätzte Gefahr". Besonders auf Landstraßen, denn dort seien 61 Prozent aller Verkehrstoten zu beklagen.

In Trier gab es bisher 170 Kontrollen



Das Polizeipräsidium Trier unterstützt die Kampagne des Landes. Grund: Über zwölf Prozent der Verkehrsunfälle (insgesamt 2068), die 2008 im Bereich des Polizeipräsidiums aufgenommen wurden, seien auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen gewesen, teilte Sprecher Karl-Peter Jochem mit. Derweil unternimmt die Polizei selbst verstärkte Anstrengungen, um Verkehrssündern auf die Schliche zu kommen, insbesondere in der Stadt Trier (der TV berichtete). Vom 1. April bis zum 24. Oktober gab es 170 Verkehrskontrollen an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten in der Stadt Trier. Acht Strafanzeigen und 532 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten seien erstattet worden sowie 2026 Verwarnungen wegen verschiedener Verstöße, teilt die Polizei auf TV-Anfrage mit.

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