Viel Müll und einige Misserfolge

TRIER. Die Geschichte der Müllentsorgung in der Region Trier besteht mittlerweile aus einer ansehnlichen Serie von Rückschlägen. Der TV fasst das bisherige Geschehen zusammen.

Februar 2000: Die Kreistage Bitburg-Prüm, Daun, Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg beschließen, die hessische Firma Herhof mit der Müllentsorgung ab 2005 zu beauftragen. Herhof ist der mit Abstand günstigste Bieter und will den Müll zum Brennstoff Trockenstabilat verarbeiten. Im März 2000 bestätigt auch der Stadtrat Trier diesen Beschluss. In Stadt und Kreis stimmen die Grünen gegen die Vergabe an Herhof. Mai 2002: In Mertesdorf beginnt der Bau der Trockenstabilat-Anlage, die Anfang 2003 den Betrieb aufnehmen soll. Herhof nimmt die Energie Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM) mit ins Boot, um die für den Bau benötigte Summe von 38 Millionen Euro aufbringen zu können. November 2002: Der Bau in Mertesdorf wird gestoppt, die Anlage ist erst zu 70 Prozent fertig. Eon hat inzwischen die Mehrheit an der EAM übernommen. Der Energie-Riese setzt selbst auf Müllverbrennung und ist am Trockenstabilat-Verfahren, das Herhof in Mertesdorf anwenden will, nicht interessiert. Januar 2003: Der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (Stadt Trier und Kreis Trier-Saarburg) und die Kreise Daun, Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm gründen den Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft (RegAb). Oktober 2003: Treasury Holding Limited, ein Immobilienriese aus Irland, übernimmt die Mehrheitsbeteiligung an Herhof. März 2005: Aus der im Januar angemeldeten vorläufigen Insolvenz der Herhof Umwelttechnik GmbH und der Herhof Holding AG wird eine endgültige. Juni 2005: Beim Zweckverband RegAb schrillen die Alarmsirenen. Die EAM will die Vertrags-Ausfallbürgschaft in Höhe von zwölf Millionen Euro - der Verband hat fest mit dieser Summe gerechnet - nicht zahlen. Ein Rechtsstreit droht. Juli 2005: Der Zweckverband RegAb folgt den Beschlüssen der vier Kreistage und des Stadtrats Trier, indem er die Übernahme, den Transport und die Behandlung des Restabfalls von 500 000 Einwohnern der Region bis zum 31. August 2007 an RWE und Remondis vergibt.

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