Vom Ruhrgebiet bis zum Taunus: So kommt die Passion an

Zurück in die HeimatLysann (30) und Benedikt Löhnertz (35) sind aus Hofheim am Taunus zu Besuch in Wintrich: "Uns hat es total gut gefallen. Auch der Chor war sehr beeindruckend, wie er mit Mimik und Gestik mitgespielt hat", sagt Benedikt Löhnertz, der ursprünglich sogar aus Wintrich stammt.

"Wir sind beide auch kirchlich geprägt, katholisch und evangelisch. Ich würde sagen, wir haben uns im Laufe des Lebens kritisch auseinandergesetzt mit Kirche und Glauben. Wir sind auf eine Art gläubig, die man nicht mit dem traditionellen Glauben gleichsetzen kann", erklärt Lysann Löhnertz auf die Frage, ob der Glaube die beiden zur Passion gelockt hat.

Moderner und flotter

Marlene Brösch aus Wintrich (73) "war hier, weil der eigene Enkel auch mitspielt". Gläubig sei sie schon, aber besonders das Gemeinschaftliche fasziniere sie. Anders als in den letzten Jahren seien die Kulissen und die Texte etwas "moderner und flotter geworden".

Gäste aus Dortmund

Susanne Vorbrich (51) und Oliver Tautz (53) aus Dortmund sind das erste Mal bei Passionsspielen. "Besonders gut hat uns die Nähe zu den Schauspielern gefallen", erklärt Oliver Tautz. Auch die dem Zeitgeist nahe Auslegung gefiel dem Pärchen gut. "Populismus ist damals wie heute ein Problem, ob das nun ein Hohepriester oder ein Politiker ist", sagt Susanne Vorbrich und verweist auf ein weiteres zeitloses Thema: "Die Nächstenliebe ist nichts wert, wenn das Geld lockt." Die Professionalität des Schauspiels sei ebenso beeindruckend wie Bewirtung und Ambiente. Lockt eigentlich der Glaube ein Paar aus Dortmund nach Wintrich? Nein, der Wein. Denn der Stammwinzer der Dortmunder hatte zwei Tickets über - und seine treuen Kunden kurzerhand eingeladen.

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