Medizinische Kontrolle per Internet soll ausgebaut werden

Blutdruckkontrolle per Internet: Rheinland-Pfalz will die sogenannte Telemedizin ausbauen. Künftig sollen auch Herzpatienten in der Eifel davon profitieren. Die Länder-Gesundheitsminister berieten bei ihrer Konferenz im pfälzischen Bad Dürkheim über das Thema. Unser Redakteur Bernd Wientjes sprach mit der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichten thäler über die Telemedizin.

Was hat ein Patient von der Telemedizin? Sabine Bätzing-Lichtenthäler: Ich sehe in ihr Riesenchancen für die Patienten. Sie kann eine hervorragende Ergänzung zur medizinischen Versorgung im ländlichen Raum sein. Telemedizin kann dem Patienten Wege und Arzttermine ersparen.Wie sieht das konkret aus?Bätzing-Lichtenthäler: Wir haben bereits ein Modellprojekt für chronisch kranke Herzpatienten. Über Internet werden täglich ihre Daten an das Westpfalzklinikum übertragen und dort ausgewertet. Das heißt, die Patienten müssen nicht ständig ins Krankenhaus. Damit haben wir eine Entlastung für Patienten und Ärzte. Sobald es bei den Daten Ausreißer gibt, muss der Patient natürlich ins Krankenhaus. Aber auch nur dann. Das Projekt soll nun auf den Eifelkreis Bitburg-Prüm ausgeweitet werden. Wo sehen Sie weitere Vorteile der Telemedizin?Bätzing-Lichtenthäler: Der Krankheitsverlauf kann dadurch wesentlich besser dokumentiert werden, die Behandlung kann zielgerichteter erfolgen. Das zeigt sich auch bei dem anderen, bundesweit einmaligem Modellprojekt in unserem Land, bei dem die Einnahme von Medikamenten elektronisch überwacht wird. Damit soll bei Patienten, die mehrere Medikamente parallel nehmen, Wechselwirkungen vermieden werden. Bei der Telemedizin geht es nicht nur um Technik, sondern vor allem um die Patienten. Wir wollen damit nicht Ärzte gegen Computer austauschen. Wann wird es flächendeckende Telemedizin-Angebote in Rheinland-Pfalz geben?Bätzing-Lichtenthäler: Im kommenden Jahr soll das E-Health-Gesetz auf Bundesebene in Kraft treten, mit dem die Telemedizin gefördert werden soll. Damit haben wir die notwendigen Rahmenbedingungen, damit auch der ländliche Raum davon profitieren kann. wie

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