Freie Wahl bei den Nummernschildern

Berlin · Kommt bald die freie Wahl des Nummernschildes? Nachdem die Verkehrsminister der Länder Anfang April bereits die Wiedereinführung alter Autokennzeichen beschlossen haben, gibt es jetzt innerhalb der Berliner Regierungskoalition Bestrebungen, den Autofahrern die Auswahl ihrer Nummernschilder gleich ganz zu überlassen. So, wie es in den USA möglich ist.

Berlin. Jeder kennt das deutsche System der KFZ-Kennzeichen: Die Schilder zeigen bis zu drei Buchstaben, die einem Kreis oder einer Stadt zugeordnet werden können. Dann folgt eine Buchstabenkombination plus einer Zahl, um den Halter zu identifizieren. Gegen Aufpreis sind Wunsch-Zusammensetzungen realisierbar. In den USA besteht indes die Möglichkeit, auch gänzlich personalisierte Kennzeichen zu bekommen. Autoschilder wie "EWING1" oder "ILOVNY" sind auf amerikanischen Straßen an der Tagesordnung.
Nach dem Willen der FDP soll nun auch in Deutschland jeder die Möglichkeit erhalten, sein Nummernschild individuell zu gestalten - mit dem eigenen Namen, dem Lieblingsverein oder sonstigen Ideen. Was die Gestaltung ihrer Kennzeichen angehe, wünschten sich viele Bürger weniger Bevormundung, so Verkehrsexperte Oliver Luksic über den in der Bundestagsfraktion bereits abgestimmten Vorstoß.
Minister wartet auf Vorschläge


Bestärkt fühlen sich die Liberalen durch die Entscheidung der Länder-Verkehrsminister vom April, alte Kennzeichen wieder einzuführen, die früheren Gebietsreformen und der Vergrößerung von Landkreisen zum Opfer gefallen waren (siehe Extra). Damals hatten die Minister auch argumentiert, man komme mit der Reform dem Wunsch vieler Kommunen und vieler Bürger nach, die ihre alten Schilder wiederhaben wollten, da sie genauer zeigten, wo der Fahrer herkommt. So wünschte sich beispielsweise Eisenhüttenstadt die Rückkehr zum alten "EH" statt "LOS" für Landkreis Oder-Spree. Noch, heißt es aus dem Bundesverkehrsministerium, warte man auf entsprechende Vorschläge der Länder, wie die Wiedereinführung von rund 300 alten Kennzeichen konkret umgesetzt werden soll. Liegen diese vor, soll Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) die freie Kennzeichengestaltung in Deutschland gleich mitprüfen, fordert die FDP.

Die Stadt Bernkastel-Kues will ihr altes BKS-Kennzeichen zurück. Dafür hat sich der Stadtrat ausgesprochen. Bürgermeister Wolfgang Port rechnet damit, dass 25 000 Fahrzeuge auf das Nummernschild BKS umgemeldet werden, wenn eine Gesetzesänderung erfolgt. Das BKS-Kennzeichen verschwand, als 1969 der Altkreis Bernkastel-Kues aufgelöst wurde und im Landkreis Bernkastel-Wittlich aufging. sim

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