Basketball-Legende stirbt mit 51 Jahren in Trier

Trier · Alexander „Sascha“ Belostennyi ist tot. Einer der erfolgreichsten und besten Basketballer der 80er- und 90er-Jahre ist am Montag in Trier nach langer, schwerer Krankheit im Alter von nur 51 Jahren gestorben.

(wir) Es ging am Montag wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Der bekannteste Basketballer, der jemals in Trier gespielt hat, der frühere Weltstar Alexander Belostennyi, ist tot. Alle, die es hörten, äußerten sich respektvoll über den in der Ukraine geborenen und in Trier heimisch gewordenen, hochdekorierten Sportler. Die, die ihn besser kannten, waren traurig und fassungslos. Wie Wolfgang Esser, der damals Trainer der gerade in die Bundesliga aufgestiegenen Basketballer war. „Ich muss mich erst einmal sammeln“, sagte Esser mit belegter Stimme, „er war nicht nur ein außergewöhnlicher Sportler. Ihn als sympathisch und integer zu bezeichnen, greift zu kurz. Sascha war als Spieler und als Mensch ein wirkliches Vorbild.“
1990 kam Belostennyi, am 24. Februar 1959 in Odessa geboren, mit seiner Frau Larissa und Sohn Michael auf dem Umweg über Saragossa nach Trier. Zuvor hatte er bei Budivelnik Kiew gespielt, war Weltmeister, Olympiasieger und dreifacher Europameister. Und kam dann in die Basketballprovinz nach Trier. „Wir waren im Trainingslager in Ungarn“, erinnert sich Patrick Börder, einer seiner Weggefährten in den folgenden Jahren. „Da hat uns Wolli erzählt, dass wir Belostennyi verpflichtet haben. Keiner hat es geglaubt.“ Bis er mit seinen stattlichen 2,14 Metern Körperlänge am folgenden Tag in der Trainingshalle auftauchte. Und vom ersten Tag an Teil der Mannschaft war. Ein Weltstar ohne Allüren.

Wie groß der Respekt war, der ihm in seiner aktiven Zeit entgegen gebracht wurde, zeigt eine Besonderheit, die bis heute keinem anderen Spieler mehr zuteil wurde. In jeder Halle der Republik wurde er beim Aufwärmen besonders begrüßt. Alle Meriten wurden aufgezählt, die er erworben hatte. Drei Jahre spielte er für den Basketball-Emporkömmling von der Mosel. „Ohne ihn wäre die Entwicklung, die unser Sport genommen hat, nicht möglich gewesen“, sagt James Marsh, „das ist sein Verdienst. Noch mehr werden wir ihn aber als Mensch vermissen.“ Das legendäre frühere russische Centerduo ist auseinandergerissen. Mit Arvidas Sabonis, der später noch viele Jahre in der NBA spielte, war er nicht nur auf dem Feld fast unbezwingbar, sondern auch gut befreundet.

Belostennyi aber wählte einen anderen Weg als der Litauer. Er blieb in Trier, wurde Teil dieser Stadt, sein Sohn Michael nahm die deutsche Staatsangehörigkeit an, und Sascha wurde „Deutschlands längster Wirt“ als Inhaber des „Ratskellers“ am Hauptmarkt.

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