Neue Strukturen am Nürburgring: Land wird Eigentümer aller Bauten

Das Konzept der Landesregierung für den Nürburgring steht. Das Land wird Besitzer aller Immobilien des neuen Freizeitzentrums in der Eifel. Den Betrieb der Anlagen übernehmen die Hotelgruppe Lindner und der ehemalige Investor Kai Richter.

Mainz. (fcg) Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) zeigt sich nach einem Verhandlungsmarathon "froh und erleichtert", dass die Verträge am Donnerstag um 23 Uhr unterschrieben worden sind. Die Kernpunkte der Vereinbarungen:

Die Nürburgring GmbH bleibt bestehen und zu 90 Prozent im Besitz des Landes. Etwa 20 Tochter-Gesellschaften werden aufgelöst. Alle 238 Mitarbeiter behalten ihre Jobs.

Die Ring GmbH wird eine reine Besitzgesellschaft. Das heißt, sie verwaltet ab dem 1. Mai alle Immobilien des Freizeit- und Geschäftszentrums, die ihr dann gehören. Sie kauft für einen Euro die Motorsport Resort Nürburgring GmbH (MSR) und deren Bauten, die rund 115 Millionen Euro gekostet haben. Die MSR-Gesellschafter, Kai Richter und zwei Partner, haben 6,1 Millionen Euro eingebracht, die in der MSR bleiben. Der Rest der 115 Millionen wurde über stille Beteiligungen einer Landes-Tochter und Kredite aufgebracht.

Die Finanzierung aller neuen Immobilien, insgesamt 330 Millionen Euro, übernimmt nun komplett die landeseigene Investitions- und Strukturbank (ISB) zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,5 Prozent.

Die Zinsen von 111 Millionen Euro bis 2020 zahlt die Ring GmbH. Um das zu können, kassiert sie von den Betreibern eine Pacht. Die soll so hoch sein, dass damit auch das für den Werterhalt der Immobilien benötigte Geld eingenommen wird. Die Gebäude sind neu, und die Ring GmbH muss nur diese, nicht aber die Inneneinrichtung in Schuss halten. So kann sie Teile der Pacht zur Tilgung der Kredite einsetzen.

Die Lindner-Gruppe und Richter übernehmen das Management. Sie verpflichten sich auf 20 Jahre zum Betrieb und haben kein Kündigungsrecht. Sofern sie Gewinne erzielen, führen sie im ersten Jahr 90 Prozent davon als Pacht an die Ring GmbH ab, später 85 Prozent. Ab 2013 ist eine Mindestpachtsumme von 15 Millionen Euro jährlich vereinbart.

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