Schweres Zugunglück: Mehrere Menschen schwer verletzt

Hohenfels-Essingen · Schweres Zugunglück bei Hohenfels-Essingen (Landkreis Vulkaneifel): Beim Zusammenstoß eines Schienenbusses mit einem LKW sind am Samstag 25 Menschen verletzt worden. Zwei von ihnen schweben in Lebensgefahr.

Ausflugsfahrt mit schrecklichem Ausgang: Ein mit 33 Personen besetzter Schienenbus der Vulkan-Eifel-Bahn ist am Samstagmorgen gegen 9.30 Uhr mit einem LKW zusammengestoßen. Das Unglück ereignete sich kurz hinter Hohenfels-Essingen an einem unbeschrankten Bahnübergang.

Der Schienenbus war von Gerolstein in Richtung Kaisersesch unterwegs, als der LKW, auf dem Weg zur Lavagrube bei Kirchweiler, die Schienen kreuzte. Der 41-jährige Fahrer des Gespanns aus dem nordrhein-westfälischen Mechernich-Floisdorf hatte den Zug mit zwei Waggons offenbar übersehen.

Der Zug riss beim Zusammenstoß den Anhänger des LKW mit sich, entgleiste und stürzte eine Böschung hinunter. Im Schienenbus wurden 25 Menschen verletzt, fünf von ihnen schwer, davon schweben zwei in Lebensgefahr. Der LKW-Fahrer erlitt einen schweren Schock.

„Wir sahen, wie der erste grüne LKW in flotter Fahrt den Übergang passierte und dachten noch, hoffentlich schafft es der zweite zu bremsen“, sagt eine Touristin, die im zweiten Waggon saß. „Dann knallte es schon.“ Auch eine 14-köpfige Seniorengruppe aus Köln war im Schienenbus. Eine 66-Jährige berichtet: „Glücklicherweise saßen wir im zweiten Anhänger. Wir alle, auch unser 80-jähriger Wanderführer, wurden zwar kräftig durchgeschüttelt, und wir haben leichte Prellungen, aber nur eine Freundin wurde am Knie verletzt.“

Der 59-jährige Fahrer des Schienenbusses gehört zu den lebensgefährlich Verletzten. Trotzdem habe der Zugführer unbedingt noch den Fahrdienstleiter informieren wollen, sagt einer der Touristen.

Schon kurz nach dem Zusammenstoß eilen Ersthelfer an den Unglücksort. Einer von ihnen: Hans-Adolf Adolphs aus Kradenbach. „Die Leute standen unter Schock“, berichtet er. Adolphs half den Verletzten aus dem Schienenbus und kümmerte sich um eine Frau, die hinausgeschleudert und unter dem LKW-Anhänger eingeklemmt worden war.

Insgesamt waren 120 Rettungskräfte im Einsatz, darunter das DRK mit Notfallseelsorge, Feuerwehren aus den Verbandsgemeinden Daun und Gerolstein sowie vier Rettungshubschrauber. Nach der Erstversorgung wurden die Verletzten in die umliegenden Krankenhäuser gefahren oder geflogen. Unter den Helfern war auch Siegfried May, Pastor in Stadtkyll, der zur Notfallseelsorge an die Unglücksstelle gerufen wurde. „Ich bin mit Steffi Peters vom DRK hierhingekommen, wir haben für solche Fälle eine Meldekette.“

„Man muss den Rettungskräften in der Vulkaneifel ein großes Kompliment machen“, sagt einer der Mitreisenden im Schienenbus. „Hier waren alle rasch vor Ort und haben umsichtig gehandelt.“ Auch Landrat Heinz Onnertz und Matthias Pauly, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, kamen unverzüglich zum Unglücksort. „Unglaublich, diese Wucht“, sagt Onnertz angesichts der Unfallstelle. Es sei fast ein Wunder, dass dabei nicht noch Schlimmeres geschehen sei.

Jörg Petry, Chef der Vulkan-Eifel-Bahn, die die Schienenbusse betreibt, ist sichtlich geschockt: „Auch wenn wir nichts für das Unglück können, ist es schrecklich. Eine Katastrophe.“

 Etliche Menschen sind beim Zusammenstoß eines Schienenbusses mit einem LKW bei Hohenfels (Landkreis Vulkaneifel) verletzt worden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Etliche Menschen sind beim Zusammenstoß eines Schienenbusses mit einem LKW bei Hohenfels (Landkreis Vulkaneifel) verletzt worden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Foto: gabi vogeksberg

Heinz-Peter Thiel, Leiter der Dauner Polizei-Inspektion, teilt mit, dass ein Gutachter für die Klärung des Unfallhergangs eingeschaltet sei. Die Zugwaggons, der LKW und der Anhänger sind mittlerweile beschlagnahmt und sollen überprüft werden. Die Strecke der Vulkan-Eifel-Bahn bleibt bis auf weiteres gesperrt. Die Bergung der verunglückten Fahrzeuge wird nach Stand der Dinge nicht vor 18 Uhr am Samstag beginnen.

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