Das Wandern ist des Esels Lust

Wandern ohne Rucksack, aber trotzdem alles dabei? Mit Bilbo und Gandalf ist das kein Problem. Denn die beiden tragen bei der Eselswanderung in Mannebach das Gepäck.

 Peter Rommelfangen und Lisa Scholer wandern mit Gandalf und Bilbo. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Peter Rommelfangen und Lisa Scholer wandern mit Gandalf und Bilbo. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Mannebach. (itz) Bilbo und Gandalf grasen am Wegrand und rupfen Löwenzahn ab. Armin Schneider warnt die Kinder, die mit den Eseln und ihm eine kleine Wanderung rund um Mannebach geplant haben: "Geht langsam auf die Esel zu! Achtet darauf, dass sie sich nicht erschrecken."

Die Tiere gehören ihm und drei Freunden, die Initiative sei von ihm ausgegangen. Vor rund drei Jahren wanderte er mit einem Freund und einem geliehenen Esel auf den Spuren von Robert Louis Stevenson (Autor der Schatzinsel und Namensgeber für einen Fernwanderweg) durch die Cevennen in Südfrankreich. Das hat Schneider so viel Spaß gemacht, dass sie kurz darauf zu viert zu einer Eselstour in den Vogesen aufbrachen.

"Im Vergleich zu Pferden sind Esel viel ruhiger", weiß Schneider. "Wenn sie sich mal erschrecken, laufen sie nur wenige Meter fort." Und dass Esel störrisch sind, kann er nicht bestätigen. "Das sind sie nur, wenn sie Hunger haben oder mit etwas konfrontiert werden, was sie noch nicht kennen."

Während die Kinder respektvoll Abstand von den Tieren halten, legt Schneider eine Decke auf Gandalfs Rücken, darauf den Packsattel, hängt die beiden mit Getränken, Würstchen und Kuchen gepackten Packtaschen ein. Dann geht die Wanderung los.

Während Bilbo gemütlich vorantrottet, erzählt Schneider weiter: "Vor ungefähr anderthalb Jahren hörte ich dann, dass in der Nähe von Trier jemand zwei Esel habe." Der damalige Besitzer hatte die Tiere ein Jahr zuvor von einem Schlachtviehtransport freigekauft und suchte Leute, die sich um die Esel kümmern wollten. Italienische Metzger kauften in ganz Europa Esel auf, um aus ihrem Fleisch Salami herzustellen, berichtet er.

Nachdem die Gruppe mit einem Bauer aus dem Dorf gesprochen hatte, habe für sie festgestanden, die beiden Tiere zu nehmen. "Als wir die Esel hatten, sind wir mit ihnen erst mal zum Tierarzt, haben sie impfen, entwurmen und registrieren lassen. Dann mussten wir sie langsam an uns gewöhnen", berichtet Schneider über die erste Zeit mit Gandalf und Bilbo. Zurzeit gründen die vier Besitzer einen Verein, um die Betreuung der beiden Tiere auf mehr Schultern zu verteilen.

Inzwischen haben sich auch Kinder und Esel aneinander gewöhnt: Celeste und Enrico führen die Esel über die Waldwege. Nur als die anderen Kinder lärmend den Weg verbarrikadieren, verliert Bilbo kurz die Geduld und rennt ein paar Schritte allein weiter.

Nach rund zwei Stunden ist der Ausflug zu Ende. Schneider reinigt die Hufe der Esel, tränkt sie und bringt ihnen Heu. Froh, wieder auf der Weide zu sein, wälzen sich die zwei und rufen laut "iah!".

Infos und Buchung im Intgernet auf www.packeselwanderungen.de oder bei Armin Schneider.

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