Ehranger Kirche droht das Aus

Die Zukunft der Kirche Christi Himmelfahrt in Trier-Ehrang ist ungewiss. Das Dach ist laut einem Gutachten so schadhaft, dass es "in weiten Teilen nicht mehr betretbar ist, da akute Durchbruchgefahr besteht". Kostenpunkt für die Reparatur: mindestens 423 000 Euro. Die Pfarrei ist ratlos, wie sie das Geld aufbringen soll.

 Das Dach der 1955 erbauten Kirche Christi Himmelfahrt ist marode. Für eine Renovierung fehlt das Geld. TV-Foto: Gabriela Böhm

Das Dach der 1955 erbauten Kirche Christi Himmelfahrt ist marode. Für eine Renovierung fehlt das Geld. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. Erst im letzten November wurde aus Kostengründen eine der drei Kirchen der Kirchengemeinde St. Peter, die Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Quint, profaniert (entweiht) (der TV berichtete). Für das Gebäude gibt es mehrere Interessenten, wie Pastor Markus Nicolay sagt. Jetzt sieht es auch für die Zukunft der Kirche Christi Himmelfahrt in Ehrang düster aus. Eher durch Zufall war einem Architekten vor Ort ein Schaden am Dach aufgefallen. Nach und nach wurde dann das ganze Ausmaß der "Katastrophe" sichtbar, wie Nicolay die Situation der 55 Jahre jungen Kirche beschreibt.

Nach einer "Notreparatur" bescheinigt ein vom Bistum in Auftrag gegebenes Gutachten dem Dach "erhebliche Substanzschäden an der Dacheindeckung sämtlicher Dachteile, an den Entwässerungseinrichtungen und an der Wandbekleidung". In einer Erklärung an die Pfarrgemeinde heißt es: "Das Dach ist derart schadhaft, dass es in weiten Teilen nicht mehr betreten werden kann, da akute Durchbruchgefahr besteht."

Eine erste Kostenschätzung beziffert eine fachgerechte Sanierung des Dachs auf 423 000 Euro - Geld, das die Pfarrei nicht hat, wie Nicolay sagt. Weder gebe es Rücklagen, noch sei ein Darlehen zu finanzieren. Und es könne noch schlimmer kommen: Noch nicht geklärt ist, ob aufgrund des maroden Daches die darunter liegende Trägerstruktur beschädigt ist, was weitere Folgekosten und unter Umständen auch die Schließung nach sich ziehen würde.

Selbst Notreparaturen können kaum bezahlt werden



Bislang hat sich das Bistum zu 60 Prozent an sogenannten "substanzerhaltenden Maßnahmen" beteiligt. Doch dort habe man bereits signalisiert, dass es aufgrund der eigenen Finanzmisere eine Beteiligung an einer Maßnahme dieser Größenordnung nicht geben werde, berichtet Nicolay. Hinzu komme ein weiteres Problem: "Wo sollte ich die 40 Prozent hernehmen?" Selbst die Finanzierung für kleinere Notreparaturen, um die Kirche die nächsten Jahre zu erhalten, sei ungesichert.

Eine Gefahr durch das marode Dach für Kirchgänger, unter ihnen regelmäßig Kindergartenkinder, schließt Nicolay kategorisch aus. Im September werden die Untersuchungen des Daches fortgesetzt.

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