Prosit und guten Rutsch! Das bringt 2017 den Deutschen

Trier · Neues Jahr, neue Hoffnung. Trendforscher rufen die Deutschen zum Optimismus auf. Sie rechnen mit einer noch besseren medizinischen Versorgung und damit, dass der „Hass-Populismus“ einen Gegentrend erzeugt. Sprechende Smartphones könnten intelligente Begleiter werden.

Keine fliegenden Skateboards, keine privaten Raumschiffe und immer noch keine Geräte, die einen blitzschnell von A nach B beamen: Zukunftsforscher sind sich einig, dass weder 2017 noch die folgenden Jahre technische Revolutionen bringen. So rechnet Trendforscher Matthias Horx damit, dass automatisches Fahren oder die molekulare Krebsbekämpfung erst in zwei Jahrzehnten zum Durchbruch kommen.

Allerdings wird die Digitalisierung voranschreiten. Sven Gabor Janszky, Leiter des Instituts 2b Ahead, prognostiziert, dass Computer uns bald Hinweise geben, wie wir uns am besten an die nahe Zukunft anpassen - auch im Privatleben. Schon heute könne Software erkennen, wenn jemand uns belügt. Künftig werde der Computer sogar passende Reaktionen empfehlen. Smartphones entwickelten sich zudem zu intelligenten Assistenten, die keine Apps mehr benötigten, weil man mit ihnen ganz normal sprechen könne.

Ein weiterer Trend, den Forscher sehen, ist, dass die Arbeitswelt weiblicher wird, hängen Frauen die Männer bei der Ausbildung doch zunehmend ab. Und wenn immer mehr Frauen Führungskräfte oder Hauptverdiener sind, kümmern sich immer mehr Männer um den Nachwuchs.
Eine Entwicklung, die Deutschland 2017 prägen wird, ist nach Ansicht von Zukunftswissenschaftler Ulrich Reinhardt der Trend zur nationalen Abschottung: Geschlossene Grenzen seien ebenso abzusehen wie Debatten um "wir" und "die anderen".

Optimistisch schauen die Deutschen nicht in die Zukunft: 36 Prozent sehen dem neuen Jahr mit großer Skepsis entgegen. Obwohl es Deutschland so gut geht wie lange nicht, herrscht Krisenstimmung. Die Angst vor Terror, Fremdenfeindlichkeit und sozialem Abstieg geht um, öffentliche Debatten sind zunehmend aggressiv. Horx glaubt, dass diese "gesellschaftliche Hysterie", die sich im "Hass-Populismus" ausdrücke, zum zentralen Thema der nächsten Jahre wird. Er rechnet aber auch mit einer "Gegenbewegung der Hoffnung" und produktiven Debatten über Demokratie und Sozialstaat.
Als Gegentrend zur Globalisierung und Digitalisierung sagt Reinhardt die Sehnsucht nach Beständigkeit voraus: Während das Vertrauen in Politik, Unternehmen und Medien sinke, wachse die Bedeutung von Familie, Nachbarn und Freunden. Reinhardt warnt vor unbegründeter Zukunftsangst und ruft zum Optimismus auf: Die Lebenserwartung steige, die medizinische Versorgung werde noch besser, die Bürger arbeiteten weniger und würden mobiler.

Zum Jahreswechsel blicken verschiedene Autoren des Volksfreunds in die Zukunft unserer Heimat. Prophetische Gaben mögen erkennbar sein, doch nicht alles ist dabei bierernst zu nehmen.

"Autonomes Fahren kommt erst in 20 Jahren"

"Computer kann Eheberater sein"

"Arbeitswelt wird weiblicher", meint Experte Reinhardt

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Kommentar: Ein Jahr zum Vergessen

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