Energie-Sanktionen gegen Russland Großer Wille, teure Folgen, späte Wirkung

Meinung · Russland soll das Geld für die Fortführung des Angriffskrieges genommen werden. Das ist das Ziel der EU-Sanktionspakete. Nach den Geldern für Kohle trifft es nun auch die für Öl. Doch die Wirkung lässt auf sich warten, verkehrt sich sogar ins Gegenteil - die Rache für eine viel zu späte Einsicht.

Eine Demonstrantin mit der Forderung nach einem Öl- und Gas-Embargo Ende April vor der EU-Kommission in Brüssel.

Eine Demonstrantin mit der Forderung nach einem Öl- und Gas-Embargo Ende April vor der EU-Kommission in Brüssel.

Foto: AP/Virginia Mayo

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich verrechnet: Was die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine anbelangt, die Schwäche der Nato, die Spaltung der EU, die Dauer des Krieges. Noch vor drei Monaten hätte sich in der EU kaum jemand vorstellen können, im April den Ausstieg aus russischen Kohle-Importen zu beschließen, im Mai das Embargo auf russisches Öl. Die EU scheint fest entschlossen, selbst den Stopp von russischem Gas schultern zu können. Alles geschuldet dem Ziel, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu stoppen.