Am Wochenende: Buchkunst-Messe Trier Buchbinder Edy Willems in seiner Trierer Werkstatt: „Viele Betriebe schließen, weil sie keine Nachfolger mehr haben“

Trier · Er begann in einer Luxemburger Buchbinderei und arbeitet heute in seiner Trierer Werkstatt zwischen Eisenpresse und Ledereinbänden. Doch Buchbindermeister Edy Willems blickt auch nachdenklich auf seinen aussterbenden Beruf. Ein Besuch.

 Der Meister bei der Arbeit: Buchbinder Edy Willems in seiner Trierer Werkstatt.

Der Meister bei der Arbeit: Buchbinder Edy Willems in seiner Trierer Werkstatt.

Foto: Eva-Maria Reuther

Unterwegs zum Buchbinder in Trier läuft das Kopfkino rückwärts. Ein düsterer Raum aus Kindertagen taucht auf. Ein ebenso düsterer Mann im grauen Kittel arbeitet darin an einem Tisch mit Büchern und geheimnisvollen Gerätschaften. Es riecht nach Leim. Hierher in die Buchbinderei werden regelmäßig die väterlichen Zeitschriften zum Binden getragen, bevor sie als schwergewichtige Bände in Reih und Glied im Regal stehen. Manchmal muss auch ein Buch hergebracht werden, dessen Rücken oder Einband durch achtlosen oder häufigen Gebrauch Schaden genommen hat. Dann nimmt der Mann im grauen Kittel vorsichtig das Buch entgegen und streicht zärtlich über die verletzte Stelle, bevor er es behutsam zu anderen hilfsbedürftigen Leidensgenossen legt.