CD-Rezension Auf den akustischen Spuren eines Genies

Auf dem Titelcover der CD steht „Mendelssohn Bartholdy“, und man meint schon, wieder in klassisch-romantischen Regionen anzukommen. Aber der fast übertrieben klein gesetzte Vorname „Albrecht“, belehrt eines Besseren.

 Albrecht Mendelssohn Bartholdy - Songs for Lena

Albrecht Mendelssohn Bartholdy - Songs for Lena

Foto: Naxos

So nämlich heißt der Enkel des großen Felix. Und der war eine erstaunliche Persönlichkeit. Dieser Mendelssohn lebte von 1874 bis 1936 und war renommierter Jurist, Politikwissenschaftler, Maler und Zeichner, Autor von Theaterstücken und Opern-Libretti. Er war Liedkomponist und Verfasser von Klavierübertragungen seiner Lieder. Und er bewegte sich dazu noch auf den Höhen der Diplomatie und gehörte zur deutschen Friedensdelegation nach dem Ersten Weltkrieg. Aber trotz seiner vielfältigen Aktivität hat es Albrecht Mendelssohn zu lexikografischen Weihen nicht gebracht. Sogar das große, 29-bändige MGG (Die Musik in Geschichte und Gegenwart) schweigt sich über ihn aus.