Unterm Strich – Die Kulturwoche Sp*innen und Sprachwahrer*innen

Meinung · Schlechte Nachrichten für Arachnophobiker – oder besser: Arachnophobikerinnen, denn die dürften, Klischee hin oder her, durchaus in der Mehrheit sein, wenn es darum geht, vor diesen putzigen Tierchen die Flucht zu ergreifen (dabei ist dieses Wesen, schon wegen seiner Endung -innen, durch und durch feminin).

Unterm Strich - Die Kulturwoche: Sp*innen und Sprachwahrer*innen
Foto: dpa/Jan Woitas

Also, es gibt inzwischen 50.000 (in Worten: fünfzigtausend) Arten von den achtbeinigen Krabblern. Die gute Nachricht: Nicht alle von denen tummeln sich im Keller unter der Kartoffelkiste oder an anderen schwer zugänglichen Stellen. Die Neue in der Familie, die auf den Namen Guriurius minuano hört (haben Spinnen überhaupt Ohren?), wurde in Lateinamerika identifiziert, wie die Herausgeber des World Spider Catalogue (Weltspinnenkatalog) am Naturhistorischen Museum in Bern bekanntgaben. Den Namen hat sie dem ausgestorbenen Volk der Minuane zu verdanken, die in diesem Gebiet lebten. Der Gliederfüßer oder die Gliederfüßerin gehört zur Familie der Spring­spinnen und kommt in Brasilien, in Uruguay und bei Buenos Aires in Argentinien vor. (Kleiner Tipp: Augen auf bei der Urlaubsplanung – vielleicht doch besser Sauerland?) Aber es kommt noch besser (oder, je nach Perspektive und Geschlecht: schlimmer): Die Spinnenkundler wiesen darauf hin, dass es geschätzte weitere 50.000 Spinnenarten gibt, die bislang noch nicht entdeckt wurden. Also – beim nächsten Gang in den Keller: Einfach mal einen Blick unter die Kartoffelkiste werfen. Vielleicht wartet da eine kleine Sensation auf die Finder*innen – inklusive Ganzkörpergänsehaut.