Unterm Strich - die Kulturwoche Gesichter des Terrors, eines Menschen und der Mode

Ein Gedenktag von beunruhigender Aktualität: Fast 20 Jahre nach den Anschlägen des 11. September in den USA und zehn Jahre nach Aufdeckung der Mordserie durch die Rechtsterroristen des NSU beschäftigt sich eine Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle mit dem Terrorismus in all seinen tödlichen Auswüchsen.

  
  
  
  
  
  
  
  
  
 Ex-Model Claudia Schiffer, die in Düsseldorf eine Schau über Modefotografie kuratiert hat. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Januar 2022 zu sehen.

Ex-Model Claudia Schiffer, die in Düsseldorf eine Schau über Modefotografie kuratiert hat. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Januar 2022 zu sehen.

Foto: picture alliance / abaca/dpa Picture-Alliance / Marechal Aurore/ABACA

„Mindbombs“ (etwa: Gedankenbomben) zeigt Bilder und Symbole von Angst und Schrecken des modernen Terrorismus. Dafür hat die Kunsthalle drei Themenschwerpunkte für „Visuelle Kulturen politischer Gewalt“, so der Untertitel der Schau, gewählt: Den rechtsradikalen Terror, wie ihn der Nationalsozialistische Untergrund NSU verkörpert, den dschihadistischen Terror etwa des Islamischen Staates IS, und den linksextremistischen Terror, wie ihn die Rote Armee Fraktion RAF praktizierte. Nicht die Terror-Propaganda selbst werde dabei versinnbildlicht, sondern wie der Terror durch die Künstler wahrgenommen und durch ihre Werke gespiegelt und gebrochen wird, betonte eine Museumssprecherin. So hat der deutsche Fotograf Thomas Ruff die brennenden Türme des World Trade Centers, die sich längst ins kollektive Gedächtnis eingegraben haben, digital verfremdet auf dem großformatigen Schwarz-Weiß-Foto „jpeg ny01“. Eine Arbeit der Fotografin Paula Markert zeigt den aus Fernsehbildern bekannten Saal des Münchner Gerichts, in dem die NSU-Morde verhandelt wurden. Weitere Werke, überwiegend Leihgaben zeitgenössischer Künstler aus aller Welt, stammen vom Grafiker Klaus Staeck, von Gerhard Richter oder der Installationskünstlerin Henrike Naumann. „Mindbombs“ läuft bis zum 24. April kommenden Jahres.