KONNICHIWA - DIE OLYMPIA-KOLUMNE Der moderne Mülltrennungs-Fünfkampf

Japan wird aktuell sicherlich keine Goldmedaille für Müllvermeidung erhalten, speziell nicht in Zeiten von Corona, wo alles bereits in Plastik Verpackte aus Angst vor Virenbefall noch einmal in Plastik verpackt wird.

Olympia-Kolumne: So viel Plastikmüll produziert Olympia
Foto: TV/Björn Pazen

Wie der zweifach einzeln und dann wieder in der Gesamtpackung verschweißte Apfel, die vier Trauben, die in Plastik und Styropur verpackt verkauft werden, oder – und da sind wir bei den Olympischen Spielen – die Mahlzeiten für Athleten, Freiwillige und Mitarbeiter. Denn Essen als Büffet ist streng verboten. Diese sogenannten Bento-Boxen – wahlweise mit Reis und Nudel, dazu etwas Gemüse, Fisch, Huhn oder Ähnlichem – sind komplett aus Plastik, haben dann eine Plastikfolie als Einlage, dazu sind sie dann nochmal in Plastikfolie eingeschweißt. Aber die Olympia-Macher haben ein ausgeklügeltes System zur Mülltrennung dieser Verpackungsberge entwickelt, um möglichst viel recyclen zu können. Man nehme also die Bento-Box und das dazugehörige Getränk in einer PET-Flasche. Von der Flasche muss der Verschluss abgeschraubt werden, das Etikett wird ebenfalls getrennt entsorgt. Stäbchen, Servietten (beides in Papier verpackt) sowie die Tücher, mit denen die Tische nach dem Essen abgewischt werden, kommen ins erste Müllbehältnis, Essensreste in Tüte 2, Plastikfolien in Nummer 3, die Hartplastikboxen fürs Bento werden von der Innenfolie getrennt und dann in Behälter 4 entsorgt, die Folie in Behälter fünf. Damit das alles ordnungsgemäß über die Bühne geht, ist überall die Müllpolizei im Einsatz.