Erben und Vererben „Am Ende habe ich draufgelegt“ - Warum ein nicht geregeltes Erbe in der Landwirtschaft problematisch ist

Trier · Entzweite Familien, vergessene Betriebsaufgaben, hohe Steuernachzahlungen, ungültige Testamente: In vielen Betrieben von Landwirtschaft und Weinbau der Region ist der Nachlass kaum geregelt.

 Traktor auf einem Feld im Bitburger Land.

Traktor auf einem Feld im Bitburger Land.

Foto: Fritz-Peter Linden

Seit mehr als 20 Jahren gibt es den Weinbaubetrieb von Familie S. nur noch auf dem Papier. Das bescheidene, ehemals familienbetriebene Weingut befindet sich in einem idyllisch an der Mittelmosel gelegenen Winzerdorf. Gearbeitet wird hier schon lange nicht mehr. Seit nahezu 20 Jahren steht der Traktor still, die Fässer im Keller sind leer. Die ehemals die Familie ernährenden Weinberge fristen seit etlichen Jahren ein Dasein als trostlose Brache. Erna S. (Name geändert, ist der Redaktion  bekannt), hat nach dem Tod der Mutter Haus und Hof alleine geerbt. Ihr Bruder und die Schwester waren mit der Auszahlung des Pflichtteils einverstanden, es war Wunsch der Mutter. Denn Erna S. hatte diese viele Jahre lang gepflegt und versorgt. Beim Verkauf eines Baugrundstücks, mit dessen Erlös die Geschwister ihren Pflichtteil erhielten, kam das böse Erwachen mit einem Brief vom Finanzamt.