Kommentar Dörfersterben hat politische Gründe

Die Läden zu, die Banken weg, der Landwirt gibt auf, und der Arzt geht in den Ruhestand. Was einige Dörfer erleben, ist ein Sterben auf Raten. Und das hat auch politische Gründe.

Dörfersterben hat auch politische Gründe
Foto: TV/Friedemann Vetter

Erstens, den Ausverkauf der öffentlichen Infrastruktur, von der Bahn bis zum Mobilfunk. Zweitens: Die Unterwerfung staatlicher Aufgaben wie Bildung und Gesundheitsvorsorge unter marktwirtschaftliche Kriterien. Und drittens: Die Dominanz großer Konzerne und Verdrängung lokaler Geschäfte, Dienstleister und Bauern. Und so hat jeder fallende Dominostein, einen Teil der Daseinsvorsorge mit sich gerissen. Wenn wir nicht wollen, dass irgendwann die ganze Steinreihe darniederliegt, muss die Politik gegensteuern. Das heißt: Infrastruktur zurückkaufen, Konzerne begrenzen, regionale Anbieter stärken. Denn anders ist der Trend zu ausgestorbenen Ortskernen nicht mehr aufzuhalten.