Bergbau Berg an der Obermosel bewegt sich - Wellen und Nittel streiten um das Abstützen alter Stollen

Wellen/Nittel · Ein unabhängiger Fachmann erklärt, warum das Abstützen der Stollen unterhalb von Wellen, Nittel und Temmels aus seiner Sicht notwendig wäre, um Langzeitschäden zu vermeiden.

 Jeden Tag rollen etliche schwere LKW über die Josef-Schnuch-Straße im Obermoselort Wellen.  Foto: Archiv/Christian Kremer

Jeden Tag rollen etliche schwere LKW über die Josef-Schnuch-Straße im Obermoselort Wellen. Foto: Archiv/Christian Kremer

Foto: TV/Christian Kremer

Professor Uwe Düsterloh hat einen Lehrstuhl an einer der renommiertesten Hochschulen Deutschlands, wenn es um das Thema Bergbau geht: der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld. Er ist dort Inhaber des Lehrstuhls für Geomechanik und multiphysikalische Systeme. Einfach gesagt: Er kann wissenschaftlich erklären, wie sich Berge bewegen, in denen die Menschen Bergbau betrieben haben. Und genau dieses Thema hat Düsterloh in den vergangenen Tagen auch an die Obermosel geführt. Als unabhängiger Gutachter urteilt er darüber, ob der Bergbau im Wellener Josefstollen den Anrainergemeinden Wellen, Nittel und Temmels künftig gefährlich werden könnte, weil das Grubengebäude instabil ist. Seine Antwort lautet: „In 20 bis 30 Jahren sehe ich keine Probleme. Langfristig können Verwitterungsprozesse aber nicht aufgehalten werden. Vielleicht nach 50 oder 100 Jahren wird man Probleme bekommen.“ Dann könnten die Stollen, die sich mehrere hundert Kilometer unter dem Hang an der Obermosel unter den Gemarkungen der Gemeinden Wellen, Nittel und Temmels erstrecken, an Problemstellen einstürzen und ein sogenannter Tagesbruch entstehen.