Mitgliederschwund Negativrekord bei Austritten aus der katholischen Kirche: Nicht nur dem Bistum Trier laufen Gläubige davon

Trier · Im Bistum Trier folgt jeder Rekord-Austrittswelle schon die nächste. Doch Mitgliederschwund in der katholischen Kirche gibt es nicht nur in der Region. Was das bedeutet.

Negativrekord bei Kirchen Austritten: Bistum Trier laufen Gläubige weg
Foto: imago images/Eibner/imago stock

Der Exodus in der katholischen Kirche geht weiter: Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen ausgetreten wie nie zuvor. 359.000 Katholiken kehrten der Kirche nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz 2021 den Rücken, 138.000 mehr als im Jahr zuvor. Einen Negativrekord vermeldet auch das Bistum Trier. In Deutschlands ältester Diözese traten 18.599 Gläubige aus der Kirche aus, fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor (10.836). Das sei eine „Abstimmung mit den Füßen“, kommentierte der Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg die neuerliche Negativ-Rekordzahl. Er erlebe, dass viele, einst sehr eng mit der Kirche verbundene Menschen sich nicht mehr mit Institution und Glaubensgemeinschaft identifizieren könnten. „Das ist eine für die katholische Kirche tragische Entwicklung“, so die rechte Hand des Bischofs. Als Gründe nannte von Plettenberg den Umgang mit Missbrauch und die Tatsache, dass „wir die Themen und Bedürfnisse der Menschen nicht mehr ansprechen“.