Stadtgeschichte Chronik der Zerstörung Triers
Trier · Bernhard Hilds geheimes Kriegstagebuch befindet sich heute im Stadtarchiv Trier.
Dokumente des Unheils: Bernhard Hild hat die Bomben- und Artillerieangriffe 1944/45 auf Trier aufgelistet und die Stadt Ende 1944 fotografiert. Die Aufzeichnungen und Bilder werden im Stadtarchiv aufbewahrt.
Foto: Roland MorgenBernhard Hild (1890-1967) saß 1944/45 „an der Quelle“. Sein Arbeitsplatz befand sich zehn Meter unter der Erdoberfläche im Hochbunker am Augustinerhof. Dort, in der Telefonzentrale der Polizeiwarnstelle der Luftschutzabteilung, liefen die Informationsfäden zusammen, führte der Telefonist Buch über den Luftkrieg gegen seine Heimatstadt. Obwohl strengstens verboten, übertrug Hild die Daten insgeheim in sein persönliches „Schmierbüchlein“. Die offiziellen Aufzeichnungen fielen beim Evakuierungstransport nach Wiesbaden einem Bombenangriff zum Opfer, Hild konnte seine Zweitschrift in Friedenszeiten hinüberretten. Seit 25 Jahren steht sie im Stadtarchiv der Öffentlichkeit zur Verfügung. Hilds Sohn Heinrich überreichte am 23. Dezember 1994 eine kurz nach dem Krieg von seinem Vater angefertige handschriftliche Kopie an OB Helmut Schröer. Den Tag der Übergabe der Aufzeichnungen hatte Heinrich Hild bewusst gewählt. Der schwerste Bombenangriff jährte sich zum 50. Male.