Trauerbewältigung nach der Trierer Amokfahrt „Ich will einen Ort haben, wo ich ,Hallo Uli‘ sagen kann“

Trier · Beleuchtete Bodenplatten mit den Namen der Todesopfer und persönlichen Symbolen der Erinnerung: Möglich, dass manche Trierer dieses Gedenken mitten in der Fußgängerzone befremdlich finden. Wie wichtig es für Angehörige sein kann, erklärt eine Opferbetreuerin und ein Trierer, der bei der Amokfahrt am 1. Dezember 2020 seine Schwester und seinen Schwager verlor.

Nach der Amokfahrt durch die Trierer Fußgängerzone leuchteten mehr als einen Monat lang Kerzen dort, wo Menschen starben. Nun sollen dort Bodenplatten zum Gedenken an die Todesopfer eingelassen werden.

Nach der Amokfahrt durch die Trierer Fußgängerzone leuchteten mehr als einen Monat lang Kerzen dort, wo Menschen starben. Nun sollen dort Bodenplatten zum Gedenken an die Todesopfer eingelassen werden.

Foto: Roland Morgen

Virginia hieß das nur neun Wochen alte Baby, das am 1. Dezember 2020 mitten auf dem Trierer Hauptmarkt starb, weil ein Mann mit der vollen Absicht zu töten sein Auto durch die Fußgängerzone steuerte. Wo das Mädchen starb, erinnerte wochenlang ein Meer aus Kerzen, Blumen und Plüschtieren an das Unfassbare. Demnächst soll an der Stelle eine Bronzeplatte ins Straßenpflaster eingelassen werden, eingraviert der Name des Mädchens, das Datum seiner Ermordung und ein Kreuz als Symbol des christlichen Glaubens. So will es die Mutter, die zusammen mit ihrem kleinen Sohn die Amokfahrt überlebt hat, bei der nicht nur ihr Baby, sondern auch ihr Mann starben.