Corona-Pandemie Kinder leiden besonders unter dem Lockdown – Warum der Kinderschutzbund Trier an seine Grenzen kommt
Trier/Saarburg · Es ist kurz vor zwölf für den Kinderschutzbund Trier, denn die Lage scheint zum Verzweifeln. Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen leiden extrem unter dem langen Lockdown. Immer mehr brauchen Hilfe, doch das Geld wird knapp.
Sandra (Name von der Redaktion geändert) ist neun Jahre alt. Seit der Trennung ihrer Eltern lebt sie bei ihrer Mutter, gemeinsam mit ihrer Schwester (zwölf Jahre), und ihrem Bruder (vier Jahre). Ihre Mutter arbeitet Teilzeit als Aushilfe in einer Bäckerei. Sandra geht zur Beratungsstelle des Kinderschutzbundes. Ihre Eltern streiten viel. Daher braucht Sandra Unterstützung im Umgang mit ihren Ängsten. Sie besucht die Notbetreuung, aber der Weg zur Schule mit Maske, die Pandemie-Regeln mit Händewaschen und Desinfizieren lösen bei ihr Stress aus. Den Mitarbeitern des Kinderschutzbundes erzählt sie: „Ich habe ein komisches Gefühl in mir drin, immer“. Sie hat Bauchschmerzen. Kann nicht einschlafen. Sie macht sich Sorgen um ihre Großeltern, die sie nicht besuchen kann. Der Druck auf Sandra wächst. In der Notbetreuung erledigt sie zwar ihre Schulaufgaben, versteht sie aber nicht immer. Sandra fehlen die Bezugspersonen. Sie vermisst ihre Lehrerin, der sie sich anvertrauen konnte.