Polizei Verwüstete Augustinuskirche: Keine Anhaltspunkte für religiöses oder politisches Motiv

Trier · Nach der Vandalismus-Attacke vom Dienstag sind die Aufräumarbeiten weitgehend beendet, und das Gemeindeleben geht weiter. Pastor Michael Bollig bittet um ein Gebet für den 20-jährigen Tatverdächtigen.

 Ein offenbar unter Drogen stehender 20-Jähriger hat am 14. Juli die Trierer Kirche St. Augustinus verwüstet. Foto: Roland Morgen

Ein offenbar unter Drogen stehender 20-Jähriger hat am 14. Juli die Trierer Kirche St. Augustinus verwüstet. Foto: Roland Morgen

Foto: Roland Morgen

Pfarrer Michael Bollig Michael hätte allen Grund sauer zu sein. Sauer auf denjenigen, der am Dienstag eine Schneise der Verwüstung in der St- Augustinus-Kirche hinterlassen hat. Einrichtungsgegenstände auch in Nebenräumen zerstört, Fensters zertrümmert, Kabel und Steckdosen herausgerissen, Blutspuren hinterlassen ... Dringend tatverdächtig: ein 20-Jähriger, den die Polizei im Gewahrsam nahm, nachdem er neben dem Gotteshaus im Stadtteilzentrum Im Treff tobte. Doch der 53-jährige Seelsorger ist nicht sauer: „Das wäre unchristlich. Der junge Mann braucht jetzt Beistand. Ich werde die Gemeinde in meiner Predigt bitten, für ihn zu beten.“ Der Ausnahmezustand, in dem sich der Mann befunden haben muss, als er im Gotteshaus wütete, ist Bollig „näher gegangen als als die Schäden. Die lassen sich beheben. Aber was soll aus ihm werden? Ich hoffe, dass er die Hilfe erfährt, die er braucht.“