April 2017 - Gruppenkandidaten
Berufliche Bildung hilft, Zukunft Ruandas zu sichern Vor drei Jahren wollten junge Handwerker der Schreinerinnung soziale Projekte in der Dritten Welt angehen. Daraus ist der Verein Handwerk Hilft in Saarburg entstanden. 55 Mitglieder, auch Nichthandwerker, arbeiten inzwischen zusammen. Gerade ist Vorsitzender Peter Böhm wieder nach Kigali, der Hauptstadt Ruandas, gereist. Zuvor hat er dem TV noch erklärt, worum es den Aktivisten im Partnerland von Rheinland-Pfalz geht: „Wir wollen nicht nur Gutes tun, sondern mit der Nachwuchsförderung im Handwerk etwas dazu beitragen, dass weniger Menschen flüchten wollen.“ Mit guter Ausbildung einen praktischen Beruf ausüben und damit seinen Lebensunterhalt bestreiten, das funktioniert überall auf der Welt. Der Verein bezahlt zwei Lehrkräfte für das Schreinerhandwerk und übernimmt Patenschaften für junge Menschen in der Ausbildung. Derzeit laufen vier Patenschaften. 260 Jugendliche konnten bereits in Handwerksberufen, nicht nur als Schreiner, ausgebildet werden. „Wir nehmen deutsche Azubis mit nach Ruanda. Das sind immer sehr wertvolle Begegnungen“, ergänzt Vorsitzender Böhm. Weitere Informationen sind auf www.handwerk-hilft.de zu lesen.
Für ein gepflegtes Dorf mit Kultur im Einsatz Dass Bonerath so schön aussieht, hat das Dorf in der Verbandsgemeinde Ruwer dem Heimat- und Kulturverein zu verdanken. Er wurde im November 1998 vom damaligen Ortsbürgermeister Rudolf Scherf gegründet. Ziel ist bis heute die Dorf- und Heimatpflege. Gabi Theis ist die heutige Vorsitzende, die ihre rund 80 Mitglieder immer gut dazu motivieren kann, mit anzupacken. Seit 1999 gibt es das Krompernfest (Kartoffelfest) am ersten Sonntag im Oktober. „Das war unsere erste Aktion im Verein“, erinnert sich die Vorsitzende. Überall im Dorf grünt und blüht es jetzt gerade wieder, und das liegt nicht nur am Frühling, sondern auch an den Helfern des Vereins, die viele Beete mit Blumen anlegen. Natürlich sind immer Gäste willkommen, denn im Bonerather Wald kann prima gewandert werden. Damit sich niemand verläuft, hat der Verein bis zur Talsperre einen Bonerather Rundweg ausgeschildert, der auch den Saar- Hunsrück-Steig kreuzt. „Den großen Steinen im Wald werden Legenden nachgesagt“, erklärt Theis, denn: „Sagenumwobene Mörder sollen zur Strafe zu Stein erstarrt sein.“ Die Legende wird auf Infotafeln des Vereins lebendig gehalten.
Schulen und Brunnen in Burkina Faso bauen Der Solidaritätskreis Westafrika e.V. wurde 1991 in Hillesheim/Eifel gegründet und hat circa 100 Mitglieder. Er baut in den ländlichen Gebieten von Burkina Faso, das zu den fünf ärmsten Ländern dieser Erde gehört, Grundschulen und Colleges (Realschulen). Denn dort sind noch 70 Prozent der Einwohner Analphabeten. Die Bevölkerung muss mitarbeiten, Kies, Sand und Steine sammeln und zur Baustelle transportieren sowie fünf Hilfskräfte während der Bauphase kostenlos zur Verfügung stellen. Für seine Projekte bekommt der Verein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Zuschuss von 75 Prozent. Zurzeit baut er jährlich 35 Schulen und investiert 1,3 Millionen Euro in Ruanda, wobei jeder neue Schulplatz nur 130 Euro kostet. Bis 2018 wird der Verein 164 Grundschulen und 206 Colleges für 18 Millionen Euro gebaut und für über 135 000 Kinder neue Schulplätze geschaffen sowie circa 150 Brunnen gebohrt haben. Michael Simonis, der mit einer Gruppe jedes Jahr die Projekte besichtigt, betont: „Ohne Bildung ist eine Entwicklung von Burkina Faso nicht möglich. Bildung und Wohlstand können dazu beitragen, den Flüchtlingsstrom zu verringern“.