Von A wie Arzt bis Z wie Zahntechniker

Daun · Die Qual der Wahl haben viele Jugendliche, wenn es um den angestrebten Beruf geht. Im Forum in Daun haben sich jetzt rund 1100 Schüler über mögliche Ausbildungen an Hochschulen, bei Firmen oder anderen Institutionen informiert.

Daun. Auf zwei Etagen und auf dem Vorplatz vom Forum Daun reiht sich ein Infostand an den anderen. Da gibt es Juristen, Mathematiker, einen Arzt, eine Hebamme, Versicherungen, Hochschulen, Bundeswehr und vieles mehr. Rund 80 Stellen gibt es beim Berufsinformationstag in Daun, bei denen Realschüler, Förderschüler und Gymnasiasten fragen können.
Dabei gehen die Jugendlichen ganz unterschiedlich an die Sache dran. Pascal Krämer und Philipp Herres vom Regino-Gymnasium in Prüm haben sich freiwillig angemeldet, um sich zu informieren. Pascal möchte sich zum Beispiel bei der Sporthochschule Köln informieren.
Alles andere als trocken


Annalena Stein vom Gymnasium in Adenau ist mit der ganzen Klassenstufe 12 angereist und angetan von der Messe. "Ich bin noch unschlüssig", sagt sie über ihre beruflichen Vorstellungen. Hier nutze sie die Gelegenheit, bei der Volksbank über Ausbildungswege zu erfahren. Auch über andere Berufsfelder hat sie Infos gesammelt. So hat sie beispielsweise mit einer Hebamme gesprochen.
Lea Reuter, ebenfalls vom Gymnasium in Adenau war zunächst skeptisch. "Am Anfang dachte ich, das bringt doch nichts", gibt sie zu. Eigentlich stand ihr Berufswunsch fest - Lehrerin. "Aber jetzt denke ich nochmal darüber nach", sagt sie.
Auch andere Schüler haben sich erst während der Messe überzeugen lassen. "Wir müssen hierher kommen und unseren Zettel ausfüllen", sagt Kim Simdon von der Realschule plus in Daun. Dann aber haben sie und ihre Freundinnen Katrin Gross und Nelli Sartison doch festgestellt, dass es hier vieles zu entdecken gibt.
Sie haben sich mit der Polizei und bei der AOK unterhalten. Zudem sei die ganze Messe nicht so trocken, wie sie befürchtet haben, sagen sie übereinstimmend. Zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, Schlüsselanhänger mit Bildern zu erstellen oder versuchsweise einen Cocktail zu mischen. Das hat Jannik Diederich von der 10. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Daun probiert. "Wir haben auch ganz viel Material gesammelt", erzählen er und seine Freunde.
Über soziale Berufe haben sich Jana Erasmi, Angelina Musiol und Nicole Küller von der Realschule plus in Gillenfeld informiert. Sie tragen wie viele andere Schüler hier auch einen Bogen mit sich, an dem sie Wissenswertes zu den einzelnen Ausbildungswegen eintragen und die Berater unterschreiben lassen, dass sie den Tag tatsächlich genutzt haben.
"Viele kommen mit hochqualifizierten Fragen", sagt Frank Kastendieck von der DAK. Auch für einen Ausbildungsbetrieb sei die Messe eine gute Gelegenheit, junge Leute kennenzulernen und über unterschiedliche und teilweise noch unbekannte Ausbildungswege zu informieren.
Handwerk kommt zu kurz


Das bestätigt auch Manfred Berres von der Koblenzer Hochschule und deren Außenstelle in Remagen. Er erzählt den jungen Menschen über Ausbildungen im Bereich Mathematik. Und das ist eben nicht nur hochtheoretisch. Beim Studiengang Biomedizin könne man beispielsweise die praktische Anwendung mathematischer Regeln für die Biologie erlernen. Auch er hat an diesem Tag schon viele interessierte Schüler getroffen.
Ganz gezielte Anfragen hat Markus Göbel, Gemeindereferent im Bereich Daun beantwortet. Wer sich für kirchliche Berufe interessiert, weiß häufig schon, was er will. Gemeinde- oder Pastoralreferent sind die Berufe, über die einige Jugendliche mehr wissen möchten. Oder auch Kirchenmusik ist für manche eine berufliche Option.
Joachim Nitsch vom Rotary-Club Daun hat die Ausbildungsmesse ins Leben gerufen und organisiert. Er selbst berät junge Leute bei der Berufswahl am Regino-Gymnasium in Prüm. "Meine Leute kommen dreimal hierher", erzählt er.
Denn am Anfang gehe es darum, sich einen Überblick zu verschaffen. Die etwas älteren Schüler könnten sich dann gezielt informieren. Und dann gibt es noch diejenigen, die kurz vor dem Abi noch nicht sicher sind, welchen Beruf sie ergreifen möchten.
Nitsch ist zufrieden über die große Resonanz. Mit der Messe hat er Schüler aus verschiedenen Landkreisen angelockt. Froh ist er auch über die Beteiligung von vielen Hochschulen, auch aus dem Ausland. Aber: Die Beteiligung des Handwerks ist ihm zu gering. "Wer über Fachkräftemangel klagt, muss auch etwas tun", sagt Nitsch.

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