Coronavirus-Infektion Trotz hohem Fieber und Lungenentzündung bei 79-Jährigem Eifeler - Alle testen geht nicht

Trier/Bitburg · Bei dem 79-Jährigen, der wegen Lungenentzündung im Bitburger Krankenhaus war, wurde erst während der Behandlung eine Corona-Infektion festgestellt. Nicht alle Klinik-Patienten werden getestet.

 Ein Arzt bedient eine Beatmungsmaschine auf einer Intensivstation.

Ein Arzt bedient eine Beatmungsmaschine auf einer Intensivstation.

Foto: dpa/Marijan Murat

Am vergangenen Samstag habe es angefangen. Ihr Großvater habe hohes Fieber gehabt, sei gestürzt, erzählt die Enkelin des 79-Jährigen. Mit einem Krankenwagen sei er daraufhin ins Bitburger Krankenhaus gebracht worden. Nach einer Untersuchung, bei der keine ernsthaften Verletzungen festgestellt worden seien, sei er wieder nach Hause entlassen worden. Doch übers Wochenende habe sich sein Zustand weiter verschlechtert. „Montags lag er wie ein Sterbender da“, sagt die Enkelin. Seine Hausärztin habe eine rechtsseitige Lungenentzündung bei ihm diagnostiziert. Eine Coronainfektion des 79-Jährigen habe sie ausgeschlossen, daher habe die Ärztin auch keine Schutzkleidung getragen. Die Enkelin hat ihren Opa ins Krankenhaus einweisen lassen. Dort sei er dann auf eine normale Station im Zimmer mit einem anderem Patienten gekommen, sagt sie, die die Betreuerin des an Demenz erkrankten Mannes ist.  Man habe die  Pfleger mehrmals gefragt, ob der 79-Jährige nicht doch an Corona erkrankt sein könnte. Das sei aber immer verneint worden, es gebe keinen Hinweis auf eine Infektion, sagt die Frau, die im Eifelkreis Bitburg-Prüm lebt. Pfleger und Ärzte hätten daher auch keine Schutzkleidung getragen. Ihr Großvater habe Antibiotika bekommen, und sein Zustand habe sich verbessert. Erst nachdem das Krankenhaus erfahren habe, dass in der Wohngemeinschaft, in der der 79-Jährige lebt, ein Mitarbeiter positiv getestet worden sei auf Corona, sei auch ihr Opa getestet worden. Und offenbar fiel auch bei ihm das Ergebnis positiv aus. Denn am Samstag wurde er in das Gerolsteiner Krankenhaus verlegt. Dieses wurde zu einer Corona-Klinik umfunktioniert. Träger beider Häuser ist die Marienhaus GmbH. Die Enkelin beschwert sich, dass weder sie noch ihre Mutter offiziell über die Infektion noch über die Verlegung ihres Großvaters informiert worden sei. Anfang der Woche sei sie dann vom zuständigen Gesundheitsamt angerufen worden, mit dem Hinweis, dass sie sich als Kontaktperson testen lassen müsse.