Justiz Cyberbunker-Prozess: Anklage fordert mehr als sieben Jahre Haft für Mister X.

Trier · Im Prozess um den Traben-Trarbacher Cyberbunker fordert die Anklage eine lange Haft für den Boss des dubiosen Rechenzentrums. Ein Großteil der Angeklagten dürfte bald aber wieder auf freiem Fuß sein.

Cyberbunker Traben-Trarbach: Anklage fordert mehr als sieben Jahre Gefängnis
Foto: dpa/Harald Tittel

Das Finale des Mammutverfahrens um den Traben-Trarbacher Cyberbunker am Trierer Landgericht hat begonnen. Der Vorsitzende Richter Günther Köhler hat die Beweisaufnahme am Donnerstag für beendet erklärt. Der Hauptangeklagte Herman Johan X. (62) hat es erneut abgelehnt, sich zur Sache zu äußern. Und Oberstaatsanwalt Jörg Angerer hat sein längst vorbereitetes Plädoyer gehalten: Die Anklage sieht es nach der Befragung von mehr als 100 Zeugen, nach jahrelanger Telefon- und Mailüberwachung des Bunkers und der Auswertung der riesigen in Traben-Trarbach sichergestellten Datenmengen als erwiesen an, dass die acht Angeklagten eine kriminelle Vereinigung gegründet hatten, deren Ziel es war, illegale Webseiten zu hosten, diese online zu halten, was auch immer passiert und – mehr noch – die kriminellen Betreiber bei Bedarf auch vor behördlicher Verfolgung zu schützen.