Opfer brutaler Kinderschänder

Saarbrücken. Fast eineinhalb Jahre nach dem Verschwinden des kleinen Pascal Zimmer aus Saarbrücken-Burbach scheint endgültig klar, dass es wohl keine Hoffnung mehr gibt. Möglicherweise ist der damals Fünfjährige Opfer sexuellen Missbrauchs geworden.

Es war die größte Suchaktion, die das Saarland jemals erlebthatte. Anfang Oktober 2001 wurde fieberhaft nach dem damalsfünfjährigen Pascal Zimmer gefahndet. Ergebnislos. Das Kind ausdem Saarbrücker Stadtteil Burbach, einem sozialen Brennpunkt,blieb spurlos verschwunden. Knapp 18 Monate später geht diePolizei nun davon aus, dass der blonde Junge tot ist.Wahrscheinlich, so Informationen der "Saarbrücker Zeitung", hater den 30. September 2001, den Tag seines Verschwindens, nichtüberlebt. Seine Leiche wird in einer mehreren Quadratkilometergroßen Sandgrube in der Nähe der französischen Gemeinde Schöneckvermutet. Erste Suchaktionen mit Spürhunden blieben bishererfolglos. Pascals Eltern wurden am Wochenende von speziellgeschulten Polizisten informiert. Eine mehr als 20-köpfige Sonderkommission (Soko) arbeitet rund um die Uhr an dem Fall, der sich offenbar im Milieu von brutalen Kinderschändern abspielt. Auf die Hinweise zum Schicksal des kleinen Pascal kamen die Fahnder im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines anderen Kindes. Dieser heute sieben Jahre alte Junge soll, so heißt es, ein Spielkamerad Pascals gewesen sein.

Mitte November letzten Jahres schlug die damals installierte "Soko Riegel" zu. Vier Haftbefehle gegen zwei Frauen (50 und 38 Jahre) aus Riegelsberg und zwei Männer (45 und 60 Jahre) aus Riegelsberg und Forbach wurden vollstreckt, acht Häuser durchsucht. Das Quartett soll den heute Siebenjährigen, der jetzt in einer Pflegefamilie lebt, über Jahre hinweg schwer sexuell missbraucht haben. Die Frauen und Männer stehen im Verdacht, Kinder der Prostitution zugeführt zu haben.

Soko Riegel auf der Spur der mutmaßlichen Mörder

Bei einer der Frauen handelt es sich angeblich um die Mutter des Jungen. Zwei Männer, die derzeit wegen anderer Straftaten inhaftiert sind, gehören ebenfalls zu dem mutmaßlichen Täterkreis. Polizei und Staatsanwaltschaft geben aus ermittlungstaktischen Gründen keine Details zu den Vorfällen bekannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass noch andere Kinder Opfer dieses Rings wurden.

Nach Informationen unserer Zeitung war eine ehemalige Gaststätte in der Burbacher Hochstraße Dreh- und Angelpunkt der grausamen Vorgänge. Dort sollen von der inhaftierten 50-Jährigen die Kinder an die Freier verkauft worden sein. Nicht auszuschließen ist, dass Pascal an jenem 30. September 2001 dort zu Tode kam, möglicherweise weil er sich gegen seine Peiniger gewehrt hatte. Ob seine Leiche in der Kiesgrube gefunden werden kann, ist fraglich. Dort gab es in jüngster Zeit Erdewegungen im großen Stil.

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