Bürger und Räte fordern Erhalt des Gewässers

Daun · Der Maubachweiher in der Nähe des Dauner Stadtteils Boverath sorgt wieder für Gesprächsstoff. Im Sommer 2013 war dort Wasser abgelassen worden, weil die Behörden Bedenken wegen der Sicherheit der Staumauer hatten. Damals wurde die Aktion gestoppt, ist aber nicht vom Tisch. Der Stadt- und der Ortsbeirat wollen verhindern, dass der Weiher verschwindet.

Daun. Ginge es allein nach Edgar Kiefer, dann wäre die Zukunft des Maubachweihers in der Nähe von Boverath gesichert. Der 71-Jährige lebt seit 25 Jahren im Dauner Stadtteil und ist "unbedingt für den Erhalt des Weihers". Für ihn ist er "ein wunderschönes Stück heile Natur, ein Ort der Ruhe und Erholung für die Menschen, aber auch ein wichtiges Biotop für viele Tierarten".
Christel Fritzen hat noch weiter zurückreichende Erinnerungen. Sie ist gebürtige Daunerin, und Familienausflüge führten häufig zum Weiher. "Dort hat uns die Natur alles geboten: Wiesen, Wald, Wasser. Das hatte auch auf meine Geschwister so Eindruck gemacht, dass wir immer geträumt haben, der Maubachweiher könnte mal uns gehören."Anordnung besteht seit 2013


Aber warum sorgen sich Christel Fritzen, Edgar Kiefer und viele andere - darunter auch der Ortsbeirat Boverath und der Stadtrat Daun - um den Erhalt des Weihers? Bei Überprüfungen der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) wurden laut Kreisverwaltung Vulkaneifel "erhebliche Mängel an der Anlage festgestellt. Technische Untersuchungen und Berechnungen belegen, dass die Standsicherheit des Staudamms nicht in allen Lastfällen nachgewiesen wurde." Es ist also aus Sicht der Behörde nicht auszuschließen, dass bei einem gewissen Wasserspiegel der Damm brechen könnte.
Die Mängel sind nicht neu: "Die Sanierung der Anlage wurde bereits Ende der 1990er Jahre gefordert. Der damalige Eigentümer hatte die erforderlichen Sanierungen nicht beziehungsweise nur sehr unvollständig umgesetzt", sagt die SGD. Seit Juli 2013 existiert eine Anordnung der SGD, nach der soll die Eigentümerin, die Dauner Firma Eifelacker & Wald, Wasser im Weiher ablassen. So weit, kritisieren Stadt- und Ortsbeirat, dass es "einer Trockenlegung des Weihers gleichkommt."
Im Sommer vergangenen Jahres war mit dem Ablassen des Wassers begonnen worden, was aber schnell gestoppt wurde, nachdem einige Tiere verendet waren. Die Anordnung gilt aber nach wie vor, was keine einfache Situation für die Firma Eifelacker&Wald ist. Geschäftsführerin Petra Fischer: "Für uns als Eigentümer ist es schwierig, allen beteiligten Seiten gerecht zu werden. Wir verstehen die Wünsche der Bevölkerung, sind auf der anderen Seite als Anlagenbetreiber jedoch in der Pflicht, für die Sicherheit der Anlage zu sorgen. Wie es weitergeht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen."
In Boverath stört man sich vor allem daran, dass weder der Stadt- noch der Ortsbeirat an den Entscheidungen der Behörden beteiligt wurden. "Wir stellen ja nicht in Abrede, dass am Damm etwas gemacht werden muss", sagt der Boverather Ortsvorsteher Dieter Oster. Er stellt aber auch die Fragen: "Muss dafür wirklich das Wasser komplett abgelassen und der Weiher trockengelegt werden? Gibt es ein aktuelles Gutachten, aus dem ersichtlich ist, dass bei einem Bruch des Damms die öffentliche Sicherheit tatsächlich gefährdet wäre?" Er plädiert dafür, dass "gemeinsam nach neuen, weniger gravierenden Lösungen gesucht wird."Extra

Der Maubach entspringt bei Hörscheid und mündet beim Gewerbegebietb Rengen in die Lieser. Die Reichsbahn legte Ende des 19. Jahrhunderts bei Boverath einen Staudamm als Wasserreservoir an. Durch unterirdische Rohre wurde Wasser zum Dauner Bahnhof geleitet, um die Dampflokomotiven zu versorgen. Heute ist das Gebiet Privatbesitz der Firma Eifelacker & Wald (gehört zur TechniRopa Holding des Unternehmers Peter Lepper). Aus Sicht von Stadt- und Ortsbeirat ist der Weiher ein Naherholungsbereich nicht nur für die Boverather, sondern auch für die übrigen Dauner Bürger und Touristen. Ein Hauptwanderweg führt entlang des Weihers. Wegen des Vorkommens seltener Arten (wie Schwarzstorch, Bachkrebse, Wildkatze oder Teichmuscheln) hat der Weiher auch Bedeutung für den Naturschutz. sts

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