Ein Knall nach dem Abheben

Schock für die Passagiere des Ryanair-Flugs vom Hahn ins portugiesische Faro: Kurz nach dem Start gab es gestern Morgen einen Knall in einem Triebwerk der Boeing 737. Der Pilot flog daraufhin zurück.

Hahn. Es gibt Sätze, die man in einem Flugzeug niemals hören möchte. Dieser gehört definitiv dazu: "Hallo, schnell, es brennt." Zu hören war der Ausruf am Sonntagmorgen um kurz nach sieben Uhr über dem Flughafen Hahn im Hunsrück. Flug 5712 von Hahn nach Faro in Portugal ist pünktlich um 6.55 Uhr gestartet. Die vollbesetzte Boeing 737 hebt ohne Probleme ab. Nach etwa zehn Minuten der Schock: Ein ohrenbetäubender Knall lässt das Flugzeug zittern, durchbricht die fröhliche Urlaubsstimmung. Keiner weiß, was dieses Geräusch zu bedeuten hat, selbst die Flugbegleiter rennen hektisch durch die Kabine. Fünf Minuten später ertönt die Stimme des Kapitäns: "Wir haben das Problem unter Kontrolle." Der angebliche Grund des Knalls: Vogelflug im rechten Triebwerk, sagt er. Das Tier sei verbrannt, und der Vorfall stelle keine Gefahr mehr da, beruhigen die Flugbegleiter. Plötzlich ertönen gellende Pfiffe und Rufe aus dem Heck der Boeing. Jemand ruft: "Es brennt schon wieder." Bei den Passagieren kehrt die Angst zurück, manche schauen panisch, anderen schießen die Tränen in die Augen. Kurz darauf die nächste Durchsage: Es geht zurück zum Hahn. Die Boeing kreist eine knappe Stunde über dem Hunsrück, um Gewicht, sprich Sprit, zu verlieren. Bei der Landung um 8.25 Uhr brandet tosender Applaus der erleichterten Passagiere auf - draußen wartet die Feuerwehr mit fünf Fahrzeugen. Sie muss nicht eingreifen.Die Passagiere verlassen das Flugzeug, marschieren in die Abflughalle "Verehrte Gäste des Flugs FR 5712 nach Faro, wir können Ihnen noch keine weiteren Informationen geben", lauten immer wieder die Durchsagen. Es gibt weitere Spekulationen: Es war kein Vogelflug, es war eine Triebwerksexplosion. Später heißt es, gegen 20 Uhr soll eine Ersatzmaschine aus England kommen. Zu dieser Info serviert die Fluglinie einen Verzehrgutschein in Höhe von fünf Euro.

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