Not-Sprechstunde Wegen Hochwasser in Trier-Ehrang: Hausarzt nähte Wunden bei Handylicht

Trier · Etliche Ehranger haben sich beim Aufräumen nach der Jahrtausendflut verletzt. Gerade jetzt will Hausarzt Christoph Goldbecker seinen Patienten beistehen. Doch seine Praxis wurde überflutet. Wie er die ersten Schnittwunden im Schein einer Handy-Lampe zusammenflickte und wie das Pfarrhaus zur Arztpraxis wurde:

 Die Praxisräume des Ehranger Hausarztes Christoph Goldbecker wurden überflutet. Seitdem behandelt der Mediziner seine Patienten im Pfarrhaus.

Die Praxisräume des Ehranger Hausarztes Christoph Goldbecker wurden überflutet. Seitdem behandelt der Mediziner seine Patienten im Pfarrhaus.

Foto: Christiane Wolff

Doktor Christoph Goldbecker ist ein Mann wie ein Baum. Groß, das Haar strubbelig, die Füße in festen Arbeitsschuhen, auf dem Kopf eine grobe Kappe. Der Ehranger Hausarzt ist Mitglied der Feuerwehr in seinem Stadtteil, Rettungssanitäter, Notfallmediziner und Palliativarzt. Während seiner Ausbildung reiste er über eine Hilfsorganisation ins Bürgerkriegsland Sudan, um Verletzte und Kranke zu versorgen. Beim Elbhochwasser 2002 half der gebürtige Hannoveraner beim Sandsäckeschleppen. Christoph Goldbecker hat schon viel gesehen und erlebt.