Karneval 66 Jahre schwarz-gelber Frohsinn
Gerolstein · 400 Narren feiern bei der Jubiläums-Prunksitzung in Gerolstein erstmals unter einem Dreigestirn in der Geschichte des Vereins Karneval. Buntes Programm mit flotten Tänzen und bissigen Beiträgen.
Große Jubiläen erfordern auch große Taten: Erstmalig in der Geschichte der Gerolsteiner Burgnarren wird die Jeckenschar von einem Dreigestirn regiert. Prinz Björn I., Bauer Marc und die liebliche Jungfrau Thomasina haben bei der Jubiläumsfeier zum 66-jährigen Bestehen des Vereins Frohsinn verbreitet und ihre Anziehungskraft unter Beweis gestellt: So nahmen an der Kappensitzung „Lachendes
Rondell“ rund 400 Jecken teil – und die erlebten unter dem Motto „Mit Freunden feiern, so soll´s sein, das ist Karneval in Gerolstein“ ein paar ausgelassene Stunden mit tollen Tanzdarbietungen und bissigen Büttenreden.
Doch zuerst gehörte die Jeckenbühne im bunt geschmückten Rondell natürlich dem neuen Dreigestirn aus den hochherrschaftlichen
Kreisen von Büscheich. Obwohl den Prinzen Björn I. eine Grippe erwischt hatte, beim Lachenden Rondell im „eigenen Wohnzimmer“ der Burgnarren wollte er natürlich dabei sein – und hier gleichzeitig mit Adjutant Marcus dessen 37. Geburtstag feiern.
Sitzungspräsident Reiner Weber freute sich besonders, im Lauf des Abends zahlreiche Garde- und Showtanzvorführungen befreundeter Gruppen und besonders der Burgnarren-Garden ankündigen zu können. Angesichts dessen muss man sich um den Tanz-Nachwuchs bei den Burgnarren keine Sorgen machen.
Höhepunkt der Büttenvorträge war wieder der Auftritt von „Jupp und Jääp“ (Jakob Conen und Hermann Josef Brauns), die sich unter anderem der Kommunalreform annahmen. Sie berichteten von „dem Pauly und seinen zwei frustrierten Bräuten, der Frau Puigdemont von der Oberen Kyll und der Frau Bohn, die strunzt, was ihre Beispielstadt Hillesheim alles zu bieten hat“. Ihre Voraussage: „Wir fragten das Orakel: Die Fusion wird ein Debakel.“ Aber auch der Chef des Lokschuppens und die Gerolsteiner Stadtpolitiker bekamen ihr Fett weg. „Ihr Stadtratsmitglieder, kommt doch mal in die Puschen, ihr müsst doch nicht ständig vor dem Petry kuschen“, meinten „Jupp und Jääp“.
Auch die Karnevalskanone Anke Brausch hielt als Betrunkene den Stadtoberen den Spiegel vor: „Friedhelm, wann passiert endlich was mit dem Schuppen hier? Du sitzt hier auf der Kappensitzung, anstatt einen Hammer zu suchen“, sagte sie in Anspielug auf den Zustand des Rondells zu Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz.