Es klappern die Nadeln ...

Seit sich der Piesporter "Handarbeitskreis St. Michael" 2001 gefunden hat, haben die ursprünglich neun Frauen schon etliche tausend Euro spenden können.

 Bei den Treffen wird viel gelacht, von links: Klothilde Bechtel, Gertrud Steffen, Hildegard Stadtfeld, Erika Weller, Katharina Esseln, Irene Schneiders, Hedwig Freiberger. TV-Foto: Ursula Schmieder

Bei den Treffen wird viel gelacht, von links: Klothilde Bechtel, Gertrud Steffen, Hildegard Stadtfeld, Erika Weller, Katharina Esseln, Irene Schneiders, Hedwig Freiberger. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport. (urs) Kaum sitzen sie beieinander, da klappern auch schon die Stricknadeln. Schließlich kommen die sieben Frauen des Piesporter "Handarbeitskreises St. Michael" vor allem aus einem Grund immer dienstags im Pfarrsaal von Alt-Piesport zusammen: Mit ihrer Hände Arbeit wollen sie Menschen helfen, denen es weniger gut geht. Ihre erste Spende hatten sie ihrem Pfarrer übergeben, wie sich Erika Weller erinnert. Das Geld sei damals für die Pfarrkirche St. Michael bestimmt gewesen. Doch in den folgenden Jahren haben auch die Krebsstation des Trierer Mutterhauses und der Piesporter Kindergarten profitiert. Jüngster Empfänger ist Leon-Raphael Lang aus dem Morbacher Ortsbezirk Odert (der TV berichtete). 200 Euro haben die Piesporterinnen dem Jungen zukommen lassen, der mit einer schweren Missbildung der linken Hand und einer Hüftanomalie geboren wurde.Zusammen gefunden hatten die Frauen aus dem Ortsteil Alt-Piesport allerdings aus einem anderen Grund. Hildegard Stadtfeld, Seniorin der Gruppe, hatte im Jahr 2001 Mitstreiterinnen gesucht, um dem Pfarrer zu einem neuen Messgewand zu verhelfen. Als die Damen in ihrem Element waren, überlegten sie sich, dass sie mit dem Erlös aus dem Verkauf ihrer Handarbeiten auch anderen Menschen helfen könnten. Schließlich gebe es genügend Projekte, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen seien, begründet Gertrud Steffeln die Entscheidung der Frauen.Seither bieten sie Strümpfe, Westen und Schals, gehäkelte Gardinen, Serviettenringe und verzierte Taschentücher jährlich im Rahmen eines Basars im Bürgerhaus an. Neben Kinderschuhen und Bettsocken gibt es gestrickte Püppchen und Bären zu kaufen oder von Hand gefertigte Karten und Stickereien. Zu dem Erlös, der sich, wie die Frauen schätzen, mittlerweile auf 8000 Euro belaufen dürfte, trägt aber nicht nur der Handarbeitsverkauf bei. Auch der gespendete Kuchen, den Piesporter Frauen für den Basar am ersten Adventssonntag backen, ist gefragt. Den Elan der Frauen im Alter von 52 bis 80 Jahren hat bisher nichts bremsen können. Selbst der Tod zweier Mitstreiterinnen hat ihr Engagement nicht gebrochen.

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