Gemeinschaft zerfällt nach mehr als 20 Jahren

Mehr als zwei Jahrzehnte haben Arenrath und Niersbach gemeinsam einen Sportplatz genutzt. Doch nachdem in Arenrath der alte Sportplatz wieder hergerichtet und erweitert wurde, geht man wieder getrennte Wege.

 Die von Niersbach und Arenrath getragene Gemeinschaftssportanlage zwischen den beiden Orten wird in Zukunft nur noch von Niersbach bewirtschaftet. TV-Foto: Holger Teusch

Die von Niersbach und Arenrath getragene Gemeinschaftssportanlage zwischen den beiden Orten wird in Zukunft nur noch von Niersbach bewirtschaftet. TV-Foto: Holger Teusch

Niersbach/Arenrath. Nur hinter vorgehaltener Hand werden Überlegungen geäußert, ob sich jeweils eigene Sportplätze für zwei etwa ein Kilometer auseinander gelegene Gemeinden mit 359 (Arenrath) beziehungsweise 717 Einwohnern (Niersbach) angesichts der Bevölkerungsentwicklung langfristig lohnen. Aber nun wird die Gemeinschaftssportanlage, die im wesentlichen aus einem Fußballrasenplatz, Kinderspielplatz und Umkleidegebäude besteht, wohl allein von Niersbach weiter bewirtschaftet werden.

"Das tut uns leid, weil man einen Platz hat und ihn gemeinsam betreiben könnte", bedauert der Niersbacher Ortsbürgermeister Stephan Becker die Entwicklung.

Seit Ende der 1980er Jahre nutzten Niersbacher und Arenrather, insbesondere natürlich die beiden Sportvereine, die Anlage zwischen den beiden Orten auf Niersbacher Gemarkung. Der alte Arenrather Sportplatz auf einer ausgebeuteten Kiesabbaufläche stand laut Ortsbürgermeister Ludwig Schmitz bereits zur Disposition. "Wir wollten den stilllegen. Aber dann hat sich der Sportverein um die Anlage gekümmert", erzählt er. Und weshalb soll sich die Gemeinde gegen das Engagement ihrer Bürger aussprechen? Auch mit Hilfe von Sportbund-Zuschüssen wurde die Anlage, die unmittelbar an das Neubaugebiet grenzt, modernisiert. Vor allem die lange Zeit fehlenden sanitären Anlagen wurden installiert.

Der SV Arenrath hat das Gelände, zu dem neben dem Fußballrasenplatz unter anderem Spielplatz, Umkleidegebäude und zwei Tennisplätze gehören, nun für 30 Jahre gepachtet und erhält von der Gemeinde jährlich 700 Euro für die Pflege. Der Unterhalt der Anlage kostet den SV Arenrath laut Ralf Munzel jährlich zwischen 1000 Euro und 1200 Euro. "Mit dem Häuschen könnten es jetzt auch 1400 Euro bis 1500 Euro werden", vermutet der erste Vorsitzende. Damit war klar, dass Arenrath die Gemeinschaftsanlage als zweiten Sportplatz nicht wie bisher zu etwa einem Drittel mitträgt. Die kompletten Unterhaltungskosten, die nach einer Aufstellung der Verbandsgemeinde Wittlich-Land zwischen 2004 und 2009 zwischen rund 3100 Euro und 7850 Euro schwankten, müssen demnach von den Niersbachern getragen werden.

Auf das Verhältnis der Nachbarorte und der beiden Sportvereine werde die Trennung keinen negativen Einfluss haben, hoffen die Beteiligten. "Wir wollen keine Ansprüche stellen", sagt Ludwig Schmitz. "Der erste Vorsitzende des SV Arenrath spielt bei den Altherren der SG Heckenland. Das Verhältnis ist gut und wird auch weiterhin gut bleiben", verspricht der zweite Vorsitzende des SV Niersbach, Markus Theis. Ralf Munzel bestätigt diese Einschätzung: "Auf den Spielbetrieb wird das keine Auswirkungen haben." teu

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