Zweiter Bach trocken gefallen

WITTLICH. (mai) Für die Fische sieht es zurzeit nicht gut aus: Der Sterenbach ist der zweite Bach im Kreis, von dem bekannt wurde, dass er trocken gefallen ist.

Nicht mehr nur die Dhron ist vom Austrocknen betroffen (der TV berichtete). Gestern meldete sich Hermann Maas aus Lüxem und berichtete, dass der Sterenbach, in dessen Nachbarschaft er wohnt und der in den Sterenbachsee fließt, ebenfalls bis auf wenige Tümpel ausgetrocknet ist. Auch hier lägen überall tote Fische. Eine Nachfrage bei der SGD Nord ergab, dass dort zurzeit nichts bekannt ist von weiteren trocken gefallenen Bächen in der Region. Lothar Jörgensen, Fischereireferent der SGD Nord, sprach jedoch von einer außerordentlich brisanten Gemengelage. Nicht nur der Wasserverlust in den Bächen sei für die Fische schwer zu verkraften, sondern auch die Aufheizung. Besonders Kälte liebende Fische wie Forelle und Esche seien davon betroffen. Zudem sinke mit wachsender Temperatur der Sauerstoffgehalt der Bäche, womit die Fische ebenfalls zu kämpfen hätten. Auch für die Menschen sind die hohen Temperaturen in den Fließgewässern ein Problem. Die Biologin Martina Oehms vom Amt für Wasserwirtschaft aus Mainz warnt: "Durch die Einläufe der Kläranlagen ist das Wasser in den Bächen zurzeit hochgradig gesundheitsgefährdend. Da kann man sich vom Brechdurchfall bis zur Hirnhautentzündung alles holen." Wer in den Maaren schwimmen will, hat hingegen noch Glück. Im Meerfelder Maar, das laut Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich alle 14 Tage überprüft wird, ist zur Zeit noch alles in Ordnung. Auch die drei Badegewässer Gemündener, Schalkenmehrener und Pulvermaar, für die die Kreisverwaltung Daun zuständig ist, geben nach Auskunft von Pressesprecher Heinz-Peter Hoffmann derzeit "keinen Anlass zur Beanstandung". Im Immerather Maar hingegen, in dem Baden verboten ist, ist der Sauerstoffgehalt im Wasser massiv gesunken, mit tödlichen Folgen für die Fische. Die Feuerwehr hat dort schon einige Zentner toter Fische eingesammelt und entsorgt. Trotz Verbot kann so mancher Besucher bei den tropischen Temperaturen nicht widerstehen, im Immerather Maar zu baden. Davon rät Martina Oehms dringend ab. "Die Massenentwicklung giftiger Algen kann zu Hautausschlägen und Brechdurchfall führen."

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