Glut entzündet auch Nachbarhaus

Maring-Noviand · Drei Stunden, nachdem die Feuerwehren einen Wohnhausbrand in Maring gelöscht hatten(der TV berichtete), fing am Montagabend auch das Nachbarhaus Feuer. Trotz mehrfacher optischer Kontrollen und dem Einsatz einer Wärmebildkamera war das Glutnest zuvor nicht entdeckt worden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 250 000 Euro. Verletzt wurde niemand.

Montagabend kurz nach 20 Uhr: Die Feuerwehren aus Maring und Noviand verstauen ihre Gerätschaften und rollen die Wasserschläuche wieder ein. Die Kueser Feuerwehr ist mit ihrem Drehleiter-Fahrzeug wieder abgerückt. Der Brand eines Wohnhauses ist gelöscht. Die anliegenden Wohnhäuser, so scheint es, sind nur wenig in Mitleidenschaft gezogen. Feuerwehrleute aus Maring und Wittlich haben die beiden Nachbarhäuser zuvor mehrmals auf Glutnester kontrolliert und dabei auch eine Wärmebildkamera eingesetzt. Doch dann geschieht das Unerwartete: Aus dem anliegenden zweistöckigen Fachwerkhaus dringt plötzlich dunkler Qualm. Alarm! Die Kueser Feuerwehr mit ihrer Drehleiter wird erneut angefunkt. Die noch vor Ort weilenden Feuerwehrmänner aus Maring und Noviand dringen sofort mit Atemschutzmasken in das Haus ein. Die Schläuche werden wieder ausgerollt und an die Hydranten geschraubt. Im Erdgeschoss schlagen den Brandschützern bereits Flammen entgegen. Auch in der ersten Etage brennt es. Den Männern gelingt es unter Leitung von Wehrführer Oliver Bölinger, das Feuer schnell zu löschen. Die Drehleiter muss nicht ausgefahren werden.

Mehrere Räume in dem 1857 erbauten ortsbildprägenden Haus sind schwarz, Wände und Decken teilweise zerstört. Mit einer Kettensäge zerschneiden die Feuerwehrleute eine Geschossdecke, um an das Glutnest zu gelangen. Das Haus ist im Inneren schwer beschädigt, der Feuer- und Wasserschaden ist hoch. Nach ersten Schätzungen beträgt er rund 100 000 Euro. Das Wohnhaus, das Stunden zuvor brannte, ist noch schlimmer betroffen. Dort liegt die Schadenssumme bei geschätzten 150 000 Euro (der TV berichtete).

Nach Aussage von Karl-Heinz Hepp, Feuerwehrsprecher der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, hat sich die Glut von der Brandruine aus vermutlich über einen Balken, der die beiden ineinander verschachtelten Häuser verbindet, ausgebreitet. Er könne sich noch nicht genau erklären, warum die Wärmebildkamera die Hitze nicht aufgezeichnet habe. Der Wehrleiter der VG Bernkastel-Kues, Thomas Edringer, weist darauf hin, dass die Hauswände der beiden alten Gebäude sehr dick sind. Die Hitze habe sich möglicherweise über einen Riss in der Schieferwand ausgebreitet und die mit einem Balken verbundene Zwischendecke entzündet. Edringer: "Ich habe 25 Jahre Erfahrung. Was am Montagabend in Maring passiert ist, ist fast kaum zu glauben. Das Haus wurde auch optisch mehrmals überprüft. Es gab dort überhaupt kein Anzeichen von Brandrauch."

Das Fachwerkhaus ist an zwei amerikanische Soldaten vermietet. Einer befindet sich zurzeit in einem Auslandseinsatz, der andere kann vorläufig bei Hausbesitzer Valentino Cipollo, ebenfalls ein US-Amerikaner, in Osann-Monzel wohnen. Cipollo war kurz vor Ausbruch des Feuers noch in seinem Haus und hatte keinerlei Anzeichen eines Brandnestes festgestellt. Cipollo: "Ich war zunächst heilfroh, dass mein Haus verschont blieb. Nur ein Fenster war kaputt, und etwas Löschwasser war ins Haus eingedrungen. Als es dann plötzlich brannte, konnte ich das kaum begreifen."

Die Ursache für den Brand an dem anderen Wohnhaus ist noch unklar. Als Anwohner gegen 14.45 Uhr das Feuer bemerkten, befand sich niemand in dem Gebäude. Der Besitzer hatte kurz zuvor das Haus verlassen, um seine Frau im Krankenhaus zu besuchen. Der Brand hat sich, so die Polizei, vom angrenzenden Schuppen auf das Wohngebäude ausgebreitet.

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