Interview Charlotte Knobloch: „Es ist wieder ein richtiger Judenhass entstanden“

Wittlich/München · Charlotte Knobloch kämpft leidenschaftlich für die Belange von Juden in Deutschland. Der wachsende - auch muslimische - Antisemitismus bereitet ihr große Sorgen. Sie selbst hat längst aufgehört, wegen all der Drohungen, die sie erhält, Anzeige zu erstatten. Im Interview berichtet sie über die härteste Zeit ihres Lebens.

Charlotte Knobloch – auch mit 90 Jahren eine unerschrockene Kämpferin gegen den Antisemitismus.

Charlotte Knobloch – auch mit 90 Jahren eine unerschrockene Kämpferin gegen den Antisemitismus.

Foto: picture alliance/dpa/Martin Schutt

Seit Jahrzehnten setzt Charlotte Knobloch (90) – ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden und heute Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern – sich für Jüdinnen und Juden in Deutschland ein. Dabei ist sie bei Bedarf auch gerne unbequem, scheut keine Debatte und lässt sich, wie sie unserer Reporterin im Interview berichtet, auch von den vielen Drohbriefen, die sie bekommt, nicht im geringsten beeindrucken.