Insgesamt 60 Kräfte des luxemburgischen Zivilschutzes und der Polizei waren am Wochenende im Einsatz, um den Leichnam von Nicole Clerf zu suchen. Am Samstag und am Sonntag setzten Taucher jeweils bis zum Einbruch der Dunkelheit ihre Arbeit im Escher Stausee fort. "Die Suche nach der Vermissten ist sehr schwierig", sagte ein Sprecher der luxemburgischen Polizei. Knapp 40 Meter Wassertiefe und feiner Schlick, der die Sichtweite auf unter 30 Zentimeter reduziert, erschweren die Suche bei nass-kaltem Nebelwetter zusätzlich.Suche wird am Dienstag fortgesetzt

"Scharfe Felsen und Bauschutt mit Eisenstangen an der Staumauer machen den Einsatz für unsere Taucher sehr gefährlich. Sie können praktisch nur tastend den Grund absuchen", sagt der Polizist. Die Taucher können außerdem nur etwa 50 Minuten am Stück im Einsatz sein, da sie aufgrund der eisigen Wassertemperatur nur 15 Minuten am Grund bleiben können. Langwierige Auftauchzeiten wegen der großen Tiefe und der damit verbundenen Gefahr der Taucherkrankheit durch zu viel Stickstoff im Blut machen häufige Wechsel der Zweimann-Teams nötig. Am Sonntagnachmittag kam es bereits zu einem leichten Tauchunfall. Ein Taucher wurde danach vorsorglich ärztlich behandelt. Am heutigen Montag soll überhaupt nicht gesucht werden, da die Taucher nach zwei Tagen Einsatz dringend Ruhe brauchen. Ein Taucherteam aus dem Saarland, das die in den 60er-Jahren erbaute Escher Talsperre als Übungsterrain benutzt, soll am Dienstag mit anpacken und bei der Suche helfen. "Wir brauchen erst noch eine neue Aussage des mutmaßlichen Täters, damit wir gezielt weitersuchen können", erklärte einer der Helfer am Sonntag. Nicole Clerf war vor über einer Woche vermisst gemeldet worden (der TV berichtete). Ihr Ex-Freund Oliver L. hat gestanden, sie umgebracht und in den Escher Stausee geworfen zu haben. Der Tathergang ist weiterhin unklar. Nicole Clerf hatte Oliver L. nach zehn Jahren wegen einer neuen Beziehung verlassen.