Des Kaisers neue Kleider

TRIER. Bis zur Narrenzeit dauert es zwar noch einige Wochen, dennoch stehen die Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Trier-Süd schon jetzt auf der Bühne. Derzeit führen sie für Kinder und Erwachsene "Des Kaisers neue Kleider" auf.

"Theater ist eine alte Tradition unseres Vereins", sagt Willi Faldey, Präsident der Karnevalsgesellschaft Trier-Süd, "schon seit über 20 Jahren spielen wir vor Weihnachten ein Märchen." In diesem Jahr hat Theatermitglied Rolf Kettermann, der im Stück den Finanzminister spielt, Hans Christian Andersens Märchen "Des Kaisers neue Kleider" für die Bühne umgeschrieben. In drei Akten spielt die Handlung, die sich um Hochmut und Eitelkeit dreht. Denn mit 50 Schränken voller Kleider hat der Kaiser (Josef Zell) längst noch nicht genug zum Anziehen. Dabei sieht es mit den Staatsfinanzen miserabel aus. Das Oberhaupt schuldet seinen Soldaten 18 Monate Lohn, die kaiserliche Speisekammer und der Weinkeller sind leer. "Esst doch eure Kleider auf", rät denn auch Hofköchin Frau Suppengrün (Michaela Rothgerber) dem Kaiser. Von den Warnungen unbeeindruckt, erhält er am Ende eine Lektion: Die wandernden Gesellen Flip und Flapp (Jenny Adrian und Karl Heinz Wagner) weben dem Kaiser ein durchsichtiges Gewand, das freilich gar nicht existiert. Folglich stellt sich der Kaiser während eines Umzugs in Unterwäsche zur Schau. Drei Monate haben die Laien-Darsteller für die Aufführung geprobt. In diesem Jahr haben die Schauspieler die Regie gemeinsam übernommen: Jeder durfte die Szene der anderen kommentieren. Herausgekommen ist ein auch für Kinder leicht verständliches Stück, das gut in die Weihnachtszeit passt. Denn wie sagt der Hofkaplan (Dieter Dahm) am Ende: "Teilt mit den Armen euer Geld." Wer die erste Aufführung verpasst hat, kann sich das Märchen noch am Sonntag anschauen. Um 15 Uhr heißt es wieder in der Festhalle "Am Bach": "Vorhang auf."

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