Da kann man sich richtig reinhängen

GEROLSTEIN. Die erste Gerolsteiner Turniernacht für Jugendliche wird als voller Erfolg verbucht. Die jungen Spieler vieler Nationen haben Samstagnacht in drei Sportarten ihre Kräfte gemessen. Resümee: sportlich fair, super für die Integration und klasse trotz Alkoholverbots.

"Das macht so viel Spaß und sollte eine regelmäßige Veranstaltung werden", meint Stefan Keul (17) aus Jünkerath-Glaadt. Paul Wagner (22) aus Gerolstein will noch mehr. Er sagt: "Das Turnier sollte mindestens zweimal im Jahr stattfinden. Es fördert den Ehrgeiz, täglich zu trainieren." - "Und ist allemal besser als auf der Straße rumzuhängen", ergänzt sein Bruder Willi (19). Team-Kollege Sergej Baumgärtner (17) zeigt sich sehr ehrgeizig: "Wir haben im vergangenen Jahr in Daun gewonnen. Den Titel wollen wir verteidigen." Vom Dauner Haus der Jugend ist eine Gruppe zur Gerolsteiner Turniernacht gekommen. Aus Prüm sogar zwei Gruppen. Eine davon besteht hauptsächlich aus Jugoslawen und Kurden. Achmet Ayik (18) zieht kurz vor Mitternacht Zwischenbilanz: "Wir haben tapfer gespielt, aber leider nicht erfolgreich." Für Kumpel Bekim Bajra (26) ist das Aus nach der Vorrunde kein Grund zu hadern. Er sagt: "Der Sport ist ein guter Tausch gegen die Disco, denn sonst wäre ich nach Trier in die Disco gefahren." Auch für die Teilnehmer der Jugendgruppe aus Densborn sind nach der Vorrunde die Wettkämpfe zu Ende. Jannika Hell (13) meint: "Die Turniernacht ist trotzdem ganz okay." Freundin Carolin Versnel (15) sagt: "Alles war relativ lustig, auch wenn unsere Gegner älter und damit stärker waren." Neun Teams ziehen kurz nach Mitternacht in die Endrunde. Benjamin Gleißner (17) vom "JSG-Gero-Team" verspricht: "Da kann man sich bei den drei Sportarten so richtig reinhängen." Kumpel Pascal Kees (17) meint: "Sich mit anderen im Fuß-, Basket- und Volleyball messen zu können, geht ja ohne Turniernacht gar nicht." Bis gegen halb drei in der Nacht dauern die Spiele. Die Jugend ist nachtaktiv. Doch die Gerolsteiner Turniernacht sei allemal besser als eine LAN-Party (Computer-Spiel-Marathon). Xenia Gorban (20) lobt die Veranstalter: "Toll, dass jungen Menschen auch andere Freizeitgestaltungen geboten werden." Bruder Valerij (18) sieht auch den Vorteil, dass "Menschen aller Nationen enger zusammengebracht werden". Konstantin Braun (19) zielt in seinem Resümee eher auf die Drogen-Prävention ab. Er meint: "Es ist doch besser, in sportlichen Wettkämpfen Aggressionen abzubauen, als zum Alkohol zu greifen." Den Aussagen der jungen Leute haben die Organisatoren kaum noch was hinzuzufügen. Ute Rölen, Leiter des Gerolsteiner Hauses der Jugend, bilanziert: "Die Premiere war ein voller Erfolg. Wir haben unsere Ziele, Fairplay, Integration und Spaß ohne Drogen, erreicht." Hagen Langerhans von der Dekra-Akademie sieht vor allem die vielen "national-gemischten Teams" als gelungenes Beispiel für Integration an. Karl-Heinz Krämer, "Jugendpolizist" bei der Polizei-Inspektion Daun, stimmt ihm zu. Außerdem sei für die Polizei wichtig, das Signal zu geben, "Partner und nicht Feind der Jugendlichen" zu sein. Alle Organisatoren versprechen Wiederholungen der "Gerolsteiner Turniernacht".

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