Geschichte, Gegenwart und Zukunft

Weidenbach · Unter den drei Gemeinden im Kreis Vulkaneifel, die im nächsten Jahr ihr erstes urkundliches Auftauchen vor 1000 Jahren feiern, ist - neben Gillenfeld und Nieder- und Oberstadtfeld - auch Weidenbach. Über ihre Motivation, das Ereignis groß zu feiern, sprachen der Ortsbürgermeister und Ausschussmitglieder mit dem TV.

 Sie gehören zu den Organisatoren der 1000-Jahr-Feier von Weidenbach und freuen sich auf das Jubiläumsjahr: (von links) die Ausschussmitglieder Hildegard Hausener, Bernhard Dartsch und Angelika Heber sowie (rechts) Ortsbürgermeister Herbert Theisen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Sie gehören zu den Organisatoren der 1000-Jahr-Feier von Weidenbach und freuen sich auf das Jubiläumsjahr: (von links) die Ausschussmitglieder Hildegard Hausener, Bernhard Dartsch und Angelika Heber sowie (rechts) Ortsbürgermeister Herbert Theisen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Weidenbach. Unter (mindestens) zwei guten Sternen steht nach Ansicht von Ortsbürgermeister Herbert Theisen und der Ausschussmitglieder Bernhard Dartsch, Hildegard Hausener und Angelika Heber die 1000-Jahr-Feier von Weidenbach. "Bei uns ist die Dorfgemeinschaft tiptop in Ordnung", betont der seit 2004 als Ortsbürgermeister tätige Theisen mit Blick etwa auf aktive Nachbarschaftshilfe oder viel gepflegte Geselligkeit. Und: "An dem Jubiläum beteiligt sich so gut wie jeder." Gleichzeitig ist sich das Vorbereitungsteam einig: "Das Fest soll unser Dorf für die Herausforderungen der Zukunft stärken."
Erste urkundliche Erwähnung


Soll heißen: Wie so viele Vulkaneifeldörfer hat auch Weidenbach mit seinen knapp 300 Einwohnern einen recht hohen Altersdurchschnitt. Zwar sind sie alle stolz auf ihr Dutzend Kinder; dem stehen aber zum Beispiel mehr als 60 Teilnehmer beim jährlichen Seniorennachmittag gegenüber.
Was wird gefeiert? "Die erste urkundliche Erwähnung unseres Dorfes", erklärt Bernhard Dartsch und deutet auf die Kopie eines Dokuments von Kaiser Heinrich II., der am 17. Oktober 1016 die zum Unterhalt des neu gegründeten Kollegiatsstifts St. Marien in Prüm in Witenbuoch\' bestätigt hatte. Das Original der Urkunde befindet sich in der Trierer Stadtbibliothek. Das älteste Zeugnis der Vergangenheit im Dorf ist heute ein Sandsteinkreuz aus der Zeit um 1670. Die Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wurde 1841/42 erbaut. Und der Sylvanus-Platz in der Ortsmitte erinnert an den aus Weidenbach stammenden, Sylvanus genannten Matthias Klein (geboren 1666) - in seinem Dorf nur "Borges Zwerg" genannt. Er war kleinwüchsig, war als junger Mann an den Kaiserhof nach Wien gekommen und viele Jahrzehnte unter mehreren Regenten als "Hofzwerg Baron Klein" zu Ehren gekommen. Dass er seinen Geburtsort nicht vergessen hatte, stellte er mit dem Vermächtnis eines Kelchs, einer Patene und zweier Messgewänder an die Kirchengemeinde Weidenbach unter Beweis.
Und wie wird gefeiert? Der Startschuss fällt an diesem Kirmeswochenende (siehe Extra). An der Johannes-Kirmes im Jubiläumsjahr dann sollen Empfänge, Ausstellungen, Publikationen, Musik und Tanz die Höhepunkte sein. Geschichte, Gegenwart und Zukunft sollen dargestellt werden. Alle jetzigen und ehemaligen Weidenbacher, die Menschen aus den Nachbardörfern und Ehrengäste sollen eingeladen werden. "An das Jubiläum soll man sich noch in 1000 Jahren erinnern", sagen lachend der Ortsbürgermeister und die Ausschussmitglieder.
Extra

Samstag, 27. Juni, ab 21 Uhr Tanzmusik im Bürgerhaus. Nach der Festmesse in der Pfarrkirche am Sonntag, 28. Juni (Beginn 10.30 Uhr), wird vor dem Bürgerhaus ein Dorffoto als Startschuss zur 1000-Jahr-Feier gemacht. Die Organisatoren freuen sich auf eine große Beteiligung. bb

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