Waldmärchen, Mythen und Legenden

Naturerkundung der anderen Art: Mit einer Wanderung auf dem Mä(ä)rchen-Naturwaldpfad am Holzmaar wird Gästen, besonders Kindern, wissenswertes über Bäume, die Natur, die Maare, Vulkane, Tiere, Gewässer und die Rolle des Menschen erklärt.

 Klaus Josef Mark vom Forstamt Daun erklärt den Jugendlichen die Biologie des Sammetbaches und führt sie auf einem mystischen Waldpfad. TV-Foto: Helmut Gassen

Klaus Josef Mark vom Forstamt Daun erklärt den Jugendlichen die Biologie des Sammetbaches und führt sie auf einem mystischen Waldpfad. TV-Foto: Helmut Gassen

Gillenfeld. (HG) Magisch und geheimnisvoll ist er, der Mä(ä)r chen-Naturwaldpfad am Holzmaar mit seinen verwunschenen Wegen und Holzfiguren mitten im Wald. Miriam, Jan, Rhea, Christian, Malte und Michael aus Remagen/Sinzig machen Urlaub in der Vulkaneifel. "Wir wollen eine Woche lang ein bisschen die Gegend kennenlernen und sind im Internet auf die Wanderung im Mä(ä)rchen-Naturwaldpfad gestoßen.

"Ich studiere Archäologie. Mythen und Legenden, das kommt mir gut entgegen", sagt Miriam. Klaus-Josef Mark, Produktleitung Erholung/Walderlebnis beim Forstamt Daun, ist für die geheimnisvolle Wanderung in die Rolle eines Märchenerzählers geschlüpft, der den jungen Leuten aber auch noch alles rund um den Naturwaldpfad erklärt.

"Das ist selten, dass ich eine Gruppe von so jungen Menschen begrüßen kann", wundert er sich. Jan interessiert besonders der geologische Teil der Wanderung. Er hofft auf viele Infos zu den Maaren.

Unterwegs mit Lupe und Messbecher



An der Hetsche, der Holzkröte nahe dem Parkplatz am Holzmaar, beginnt die rund 3,5 Kilometer lange Wanderung, die zu einem Ausflug ins Reich von Fantasie und Mystik wird. Klaus-Josef Mark zeigt den Jugendlichen Bäume, die ineinander verschlungen sind. "Das sind Bäume, die sich liebhaben, der ganze Waldpfad ist ein Weg für Verliebte", sagt er lächelnd. Urige, vermooste und pilzüberwucherte Bäume, Wege durch den sich selbst überlassenen Wald, dazwischen plätschert der Sammetbach unter einer geschwungenen Holzbrücke.

Über einen verwilderten Teich, der jetzt als Hetschenkinderstube dient, schweben Libellen, und es wächst Schachtelhalm - es ist wie ein Traumpfad. Forst-Ranger Mark erzählt von Elfen, die Vermittler der Zwerge und Trolle sind, einen total verwachsenen alten Zweierbaum nennt er Traude und Praude und erzählt die Geschichte von Menschen der Region.

Ob's wahr ist, egal, etwas künstlerische Freiheit nimmt er sich heraus. Am Sammetbach werden Lupe, Messbecher und Messer herausgeholt, und Mark erklärt den jungen Menschen die Zusammenhänge der Natur. Im Bach findet er Bachflohkrebse und Köcherfliegenlarven - ein Zeichen, dass hier die Natur wieder gesund ist nach Jahren der Versäumnisse, die durch die Realisierung des Mä(ä)rchen-Naturwaldpfades wieder ins rechte Lot gebracht wurden. "Es hat sich gelohnt. Alles dauerte ein paar Jahre, aber die Entwicklung ist positiv", sagt er. Am Ende der Wanderung ist Miriam mehr als zufrieden. "Es war toll und hat meine Erwartungen mehr als übertroffen", sagt sie.

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