"Muhs Brothers" gut im Futter

PRONSFELD. Die Milch-Union Hocheifel (Muh) in Pronsfeld (Kreis Bitburg-Prüm) wächst weiter. Und das trotz der heftigen Preisbrecher-Vorwürfe der Bauernverbände.

Noch im Mai wurde die Muh vom Bauernverband scharf kritisiert (der TV berichtete). Inzwischen aber kann sich die Eifeler Molkerei vor Anfragen kaum retten: Trotz des umstrittenen Vertragsabschlusses mit dem Einzelhandel, der für zwölf Monate einen festen Abnahmepreis garantiert, stehen immer mehr Bauern in Pronsfeld auf der Matte. Sie werden warten müssen: Zurzeit gilt bei der Muh ein Aufnahmestopp, mehr als die aktuell 2705 Genossenschaftler dürfen nicht mitmelken. Bei der Vertreter-Versammlung der größten deutschen H-Milch-Molkerei am Freitag brannte auch in Sachen "Aldi-Kontrakt" nichts an: Der Vertrag wurde ohne große Diskussionen abgesegnet, genau so wie Geschäftsbericht und Jahresabschluss. Kein Wunder, denn die Eifeler Großmolkerei setzte auch 2003 weitere Fettpolster an. Mit einem Umsatz von 431 Millionen Euro übertraf man das bereits starke Vorjahres-Ergebnis noch einmal um gut drei Prozent. Bei den abgesetzten Verpackungs-Einheiten ist die Milliarde überschritten, jeden Tag werden drei Millionen Kilo Milch verarbeitet und eingetütet, neue Produkte wie die "Muhs Brothers" sind erfolgreich, der Exportanteil ist auf 20 Prozent gestiegen. Vor allem aber zahlen die Eifeler nach wie vor einen rund drei Cent höheren Kilopreis als im Bundesdurchschnitt. Dennoch: Der Milchpreis sei "tendenziell weiter rückläufig", sagte Muh-Chef Rainer Sievers. "Und trotz zufrieden stellender Kontraktabschlüsse kann sich die Muh dieser Entwicklung nicht verschließen." Auf einen Blick voraus wollte er sich nicht einlassen: "Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt und welche Überraschungen Brüssel noch für uns hat." Der in Pronsfeld ausgezahlte Kurs werde jedoch hoch bleiben: "Weil unsere Kostenstrukturen stimmen."

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